Abnahme eines Hundes
Sonja Widerström
Sonja Widerström
Soziales

Tierrettung muss Leistungen einschränken

Wie das Tierschutz-Kompetenzzentrum (TiKo) am Mittwoch mitgeteilt hat, muss der 24-Stunden-Dienst der Tierrettung eingeschränkt werden. Man arbeite an einer Lösung für den Bereitschaftsdienst, doch ab sofort können Tiere nur zwischen 8.00 und 22.00 Uhr gerettet werden.

Die Tierrettung Kärnten stehe vor Herausforderungen, die dringende Maßnahmen erforderlich machen, hieß es in einer Aussendung. Die Bereitschaftsdienste der Tierrettung werden von den Mitarbeitenden des TiKo abgedeckt. Arbeitszeitvorschriften, die eine 24-Stunden-Rufbereitschaft unfinanzierbar machen, sowie der laufende Betrieb des Tierheims führen zur Überlastung der Mitarbeitenden und zehren an den finanziellen Ressourcen, so das TiKo.

Nachtdienst vorerst eingestellt

Trotzdem soll die notwendige Tierrettung zumindest im gekürzten Ausmaß weitergeführt werden. 90 Prozent der Anrufe gehen im Zeitraum von 8.00 bis 22.00 Uhr ein. In dieser Zeit bleibe daher die Tierrettung vorerst aufrecht. In den späten Nachtstunden entfalle sie. Für Notfälle in den Nachtstunden wird gebeten, sich an die öffentlichen Stellen, wie Polizei und Feuerwehr, sowie an diensthabende Tierärztinnen und -ärzte zu wenden.

Auto der Tierrettung
Nina Zesar
Einsatzwagen der Tierrettung

850 Einsätze pro Jahr

Die Tierrettung führt pro Jahr aktuell rund 850 Einsätze durch und legt dabei etwa 30.000 Kilometer zurück. Auch in vielen Telefongesprächen werden Tierbesitzern und Tierfreundinnen Auskünfte und Hilfestellungen erteilt. Die Hauptverantwortung der Tierrettung Kärnten liegt bei Haustieren. Gerade in letzter Zeit häufen sich aber auch Einsätze für Wildtiere in Not. In einem Notfall mit Wild- oder Nutztieren wird die Zusammenarbeit mit spezialisierten Kooperationspartnern gesucht, die das jeweilige Tier dann professionell versorgen können.

Verhandlungen mit Land

Die zusätzliche finanzielle Belastung könne vom Landestierschutzverein Kärnten 2024 nicht mehr allein getragen werden. Bereits seit 2020 werde die Tierrettung Kärnten ausschließlich durch Rücklagen des Vereins finanziert. Die Spendeneinnahmen des Landestierschutzvereins dienen der Abdeckung der laufenden Kosten des Tierheimbetriebes, reichen aber nicht aus. Versuche, für die Tierrettung Unterstützung durch die öffentliche Hand zu erhalten, seien bis dato ohne Ergebnis. Es solle weitere Gespräche geben, um eine langfristige Lösung zu finden, so Tara Geltner, die Präsidentin des Landestierschutzvereins Kärnten.