Wirtschaft

Weniger Geschäfte am 8. Dezember offen

Hohe Personal- und Energiekosten führen dazu, dass immer weniger Geschäfte am 8. Dezember geöffnet haben. Der Handelsverband rechnet damit, dass 40 Prozent der heimischen Geschäfte am Freitag geschlossen bleiben. Immer öfter sind auch Lebensmittelkonzerne darunter.

Nicht umsatzreich, sondern immer kostenintensiver wird das Offenhalten der Geschäfte an Feiertagen wie dem 8. Dezember. Raimund Haberl, Handelssprecher in der Wirtschaftskammer Kärnten: „Für die Unternehmen ist es der teuerste Tag im ganzen Jahr, da nicht nur Überstundenzuschläge gezahlt werden müssen, sondern auch Freizeit gewährt werden muss. Somit zahlt sich das Offenhalten für die Betriebe nur aus, wenn ich dementsprechend viel Frequenz und viel Umsatz mache.“ In Einkaufszentren sei dies wahrscheinlich. In ländlichen Gebieten werden Geschäfte aus Kostengründen geschlossen bleiben.

Auch Supermärkte bleiben zu

Immer öfter entschließen sich auch große Handelskonzerne, geschlossen zu halten. So etwa der REWE-Konzern, der selbst seine Billa-Filialen im Klagenfurter Einkaufszentrum City Arkaden und am Klagenfurter Hauptbahnhof am 8. Dezember nicht öffnen wird. Lediglich in Spittal und Villach, wo es eine Betreiberpflicht gibt, wird geöffnet, heißt es gegenüber dem ORF. Auch der Spar-Konzern öffnet nur mehr 20 Prozent seiner Filialen, so Konzernsprecher Lukas Wiesmüller: „Wir haben früher alle Geschäfte offen gehalten. Es ist aber ein Zeichen der Zeit, auch den Mitarbeitern am 8. Dezember frei zu geben, wo es möglich ist. Gleichzeitig wollen wir aber die Nahversorgung sicherstellen.“

„Kostenersparnis wird als ‚Zuckerl‘ für Mitarbeiter verkauft“

Haberl meint dazu, es habe in den vergangenen Jahren schon Ketten gegeben, die den Mitarbeitern am 8. Dezember frei gewährten. Es handle sich um einen „Marketingschmäh“: „Die haben einfach gerechnet, der Tag kostet uns so viel. Da verkaufen wir das als positives Signal an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bleiben geschlossen und sparen uns nebenbei noch eine Menge Geld.“

Mit Blick auf die niedrige Öffnungsquote fordert der Handelsverband bereits, über eine Reform der Zuschläge nachzudenken. Ob das in die am Donnerstag wieder aufgenommenen Verhandlungen für den Kollektivvertrag der Handelsangestellten einfließen wird, bleibt abzuwarten.