Monteure der Keag montieren ein neues Stromkabel in den Ästen eines Baums
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Chronik

Noch 900 Haushalte ohne Strom

In Kärnten ist nach den Schneefällen die Lage bei weitem nicht so dramatisch wie im Murtal. Sonntagabend waren noch rund 900 Haushalte ohne Stromversorgung. Betroffen sind die Bezirke Wolfsberg, Völkermarkt und St. Veit/Glan.

Laut Robert Schmaranz von Kärnten Netz sei das Görtschitztal ein Hotspot, aber es gebe auch noch viele andere Störungen. Das Hauptproblem würden Bäume darstellen, die auf die Leitungen gefallen seien, punktuell komme es auch nach wie vor dazu. Durch die Eislast würden immer wieder auch Äste abknicken.

150 Monteure im Dauereinsatz

Sonntagfrüh sei es zunächst sehr schwierig gewesen, überhaupt die Störstellen zu identifizieren. „Wir sind mit mehreren Hubschraubern geflogen, um die Lage zu erkunden. Jetzt können wir nur Schritt für Schritt vorgehen, um eine Störung nach der anderen zu beheben“, so Schmaranz

Es seien mehr als 150 Monteure im Einsatz. Es Großteil der betroffenen Haushalte soll noch am Sonntag wieder mit Strom versorgt werden können. Punktuell könne es aber sein, dass Störungen noch länger bestehen, räumt Schmaranz ein.

Im oberen Murtal, unweit der Kärntner Landesgrenze, waren seit Samstag 20.000 Haushalte ohne Strom. Die Versorgung wurde Sonntagabend wieder hergestellt – mehr dazu in Murtal wieder ans Stromnetz angeschlossen(steiermark.ORF.at; 3.12.23).

Schnee in Preitenegg
Georg Bachhiesl
Schnee in Preitenegg (Bezirk Wolfsberg)

Gefahr für Tourengeher

Nach den starken Niederschlägen im Gebirge am Samstag ist auch die Lawinengefahr gestiegen, so der Lawinenwarndienst. Unter 2.000 Meter Seehöhe herrscht Lawinenwarnstufe 2, im Westen über 2.000 Meter Gefahrenstufe 3, in den Hohen Tauern 4.

Zu den großen Neuschneemengen kam hier auch der Wind, der die weiße Pracht verfrachtete. Generell seien in höheren Lagen spontane Lawinen zu erwarten und die Gefahr sei groß.

Gleitschneelawinen drohen abzugehen

Wegen der Durchnässung der Schneedecke sind in Lagen darunter auch Gleitschneelawinen möglich. Sie können laut Lawinenwarndienst mittlere Größe erreichen. Das birgt Gefahren für Tourengeher, die am Sonntag bei dem schönen Wetter wohl vermehrt unterwegs sein werden. Der Lawinenwarndienst mahnt jedenfalls zur Vorsicht.

Im Tal herrschen auf den Straßen bei Schneefall immer die selben Probleme. Schwerfahrzeuge, die ohne Winterreifen unterwegs sind, sorgten am Samstag auf der Südautobahn (A2) im Packabschnitt und auch auf anderen Abschnitten für zahlreiche Einsätze der Feuerwehren, der Polizei und der ASFINAG. Auch auf den Ausweichstrecken gab es zum Teil kein Weiterkommen mehr. Teilweise waren die Fahrzeuge mit Sommerbereifung unterwegs, kritisiert die ASFINAG.

An die 250 Mal wurden die Kärntner Feuerwehren seit Samstag zu Wetter-Einsätzen gerufen. 1.500 Menschen waren dabei, umgestürzte Bäume zu beseitigen, Gebäude auszupumpen und Fahrzeuge zu bergen.

Fahrzeugbergung L58
HFW Villach

L58: Pkw steckte in Feld fest

Gegen 17.15 Uhr wurden am Samstag Einsatzkräfte der Hauptfeuerwache Villach zu einer Pkw-Bergung auf die Großsattel Straße (L58) in Villach gerufen. Der Pkw-Lenker war im dichten Schneefall mit seinem Auto von der Fahrbahn abgekommen und über den Straßengraben in ein angrenzendes Feld gerutscht. Der Lenker hatte noch versucht, seinen Pkw selbst zurück auf die Straße zu bringen, dabei grub sich der Wagen aber nur noch weiter in den Schlamm ein.

Da das Fahrzeug rund zehn Meter vom Fahrbahnrand entfernt im nassen und schlammigen Feld feststeckte wurde für die Sicherung und die Bergung ein schweres Kranfahrzeug und ein Lkw mit Kran angefordert. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Maria Gail.

Fahrzeugbergung L58
HFW Villach

Plöckenpass wahrscheinlich länger gesperrt

Ein großer Felssturz auf italienischer Seite der Plöckenpassstraße macht die Verbindung wohl für mehrere Monate unpassierbar. Ein riesiger Block hatte sich aus der Wand gelöst, Straße und Steinschlaggalerie wurden schwer beschädigt.

Auch im Twimberger Graben bei Wolfsberg gab es Steinschlag. Am Samstagvormittag musste die Straße einige Zeit komplett gesperrt werden. Auch hier war die Feuerwehr im Einsatz.