Dreiländereck Bergbahn
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Wirtschaft

Auch Lifte suchen noch Mitarbeiter

Kärntens Tourismusbetriebe suchen nach Mitarbeitern für die Wintersaison, die in vielen Skigebieten rund um den 7. Dezember startet. Bis dahin müssen Mitarbeiter in den Betrieben, aber auch Bedienstete für die Liftgesellschaften gefunden werden. Das Dreiländereck zum Beispiel sucht noch ganz dringend einen Betriebsleiter.

Wenn die Schlüsselfunktionen nicht besetzt sind, kann es auch keinen Skibetrieb geben, sagte der Geschäftsführer der Bergbahnen Dreiländereck, Wolfgang Löscher. Und Personen, die als Betriebsleiter ausgebildet sind, sind rar, sagte Löscher: „Unser Betriebsleiterstellvertreter ist gesundheitsbedingt ausgefallen und wir stehen momentan ohne 2. Betriebsleiter da. Das ist für uns ein ganz gravierendes Problem. Wir sind zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden werden. Aber zur Stunde ist die Sache so, dass wir in der Luft hängen.“

Tourismus sucht Mitarbeiter

Stadtflucht und zu hohe Gehaltsvorstellungen

Im günstigsten Fall soll der Seilbahnbetrieb am Dreiländereck Mitte Dezember beginnen. Das Dreiländereck beschäftigt im Winter auch als kleines Skigebiet etwa 45 Mitarbeiter, sagte Löscher: „Wir suchen noch sieben oder acht Leute als Liftpersonal, wir suchen Schlosser, Elektriker. Jeder der sich meldet, ist willkommen.“

Als Gründe für den Mangel nennt Löscher, dass es generell schwierig sei, Saisonpersonal zu bekommen. Immer mehr Menschen würden in die Städte abwandern, weil dort das Angebot an Ganzjahresjobs interessanter sei: „Aber sonst ist es generell schwierig, qualifiziertes Personal zu bekommen.“

Dreiländereck Bergbahn
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Bergbahnen Dreiländereck

Mitarbeiter erwarten höhere Gehälter

Ein weiteres Problem seien die relativ hohen Gehaltsvorstellungen möglicher Mitarbeiter. „Nachdem der Arbeitskräftemangel in den letzten beiden Jahren extrem groß war, sind die Gehalts- oder Lohnvorstellungen entsprechend hoch geworden.“

Die Wochen bis zum Winteropening sind entscheidend für die Touristiker, um noch nach fehlendem Personal zu suchen. Die Jobbörse in der Vorwoche in der Wirtschaftskammer in Villach nutzten viele Hoteliers, um potenzielle Mitarbeiter anzuwerben. Doch das wird immer schwieriger, sagen sie.

Trattlerhof in Bad Kleinkirchheim
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Mitarbeiter wollen „Leben neben der Arbeit“

Sebastian Kainz ist Restaurantleiter im Trattlerhof in Bad Kleinkirchheim. Der Arbeitgeber sollte den Mitarbeitern auch etwas bieten: „Du brauchst halt eben auch ein Rahmenprogramm, eine Wellnessbereichnutzung, Skifahren gehen oder so. Wir verleihen zum Beispiel auch Tesla an unsere Mitarbeiter. Es gibt noch E-Bike fahren oder Wandern. Die Mitarbeiter wollen halt auch nicht nur ein Arbeitsleben haben, sondern die wollen halt auch ein Leben neben der Arbeit.“

Die Situation in Bad Kleinkirchheim sei bis auf wenige Ausnahmen dieselbe. Fachkräfte werden nahezu überall gesucht, sagte Jakob Forstnig vom Tourismusverband Bad Kleinkirchheim: „Manche Stellen werden halt erst kurzfristig besetzt, aber ich nehme schon wahr, dass der Druck etwas geringer wird, dass es schon ein bisschen mehr Verfügbarkeit von Kräften gibt.“ Es seien mehr Fachkräfte aus dem Ausland und ein bisschen weniger aus dem Inland, sagte Forstnig.

Kontingente für ausländische Arbeitskräfte

Ein weiteres Problem auf der Suche nach Mitarbeitern sind die Kontingente für ausländische Arbeitskräfte und späte Verständigungen vom Arbeitsmarktservice (AMS), sagte Anna Hinteregger, vom Kirchheimerhof in Bad Kleinkirchheim: „Du zitterst trotzdem jedes Mal beim Aufsperren. Kriegst du die Kontingente, kriegst du die Leute, die schon fünf Jahre bei dir arbeiten oder musst du dann absagen, weil du das Kontingent nicht bekommen hast. Das macht uns auch müde und macht uns auch traurig.“