Kellner beim Bierzapfen in der Gastronomie
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Wirtschaft

Wieder schwierige Suche nach Personal

In wenigen Wochen beginnt die Wintersaison in den Skigebieten, und noch werden viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Hotels gesucht. Die Personalsituation bleibe angespannt, heißt es, auch wenn sie nicht mehr so prekär wie in der vergangenen Saison sei. Die Teuerung mache den Betrieben mehr zu schaffen.

Die Stellenangebote in den Wintersportgebieten zeigen, was gesucht wird: Restaurantleiterinnen und -leiter, Barkeeperinnen und Barkeeper, Köche, Köchinnen, Front-Office-Mitarbeitende, Masseurinnen, Abwäscher und viele mehr. 611 offene Stellen gab es mit Ende Oktober in Kärnten in der Tourismusbranche. Das sind um 20 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Betriebe passten sich an

Die Personalsituation stehe heuer nicht so sehr im Vordergrund, sagte Josef Petritsch, Hotelier und Kärntner Tourismussprecher: „Es ist die Kombination aus Energieentwicklung, die Zinssteigerungen, überhaupt die allgemeine Teuerung. Das sind jetzt Themen, die das Ganze ein bisschen überlagert haben.“ Dazu komme, dass sich die Touristikerinnen und Touristiker auf die anhaltend prekäre Personalsituation mittlerweile eingestellt hätten oder, wie es Petritsch nennt, resigniert hätten.

Viele stellten das System um, haben kleinere Speisenkarten, in den Hotels gebe es nur mehr Zimmer mit Frühstück oder es werde nur noch für Hausgäste gekocht. Das führe dann natürlich auch zu einer Verringerung der Belegschaft.

Teuerungen kaum zu stemmen

Doch die Teuerung bleibe das Hauptproblem, sagte Petritsch: „Im Gastronomiebereich ist es schon mittlerweile fast nicht mehr ertragbar. Die Personalkosten steigen, wir befürchten, dass auch im Tourismus die Personalkosten wieder steigen werden. Aber es sind auch andere Bereiche, sprich Energie, dass sehr viel geheizt werden muss. Es sind die Lebensmittelpreise, es ist generell die Teuerung sehr, sehr groß geworden.“

Was vor allem in der Hotellerie dazukomme, sei ein Einbruch der Investitionstätigkeit. Neue Projekte werden kaum mehr eingereicht, es werde kaum mehr um Förderungen angesucht, es werde nur mehr das Notwendigste gemacht, sagte Petritsch. Dass auch viele Gäste wegen der Teuerung ausbleiben werden, glaube er nicht, aber die Urlauberinnen und Urlauber werden nicht mehr eine ganze Woche im Skigebiet verbringen, sondern nur noch einige Tage, sagte der Tourismussprecher.