Der Rekabach führt Hochwasser die Feuerwehr schützt umliegende Wohnhäuser mit Sandsäcken
ORF/Steiner
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Chronik

Sturm und Hochwasserwarnung

Nach einem Zwischenhoch am Mittwoch erreicht Kärnten im Laufe des Donnerstags laut Meteorologen ein weiteres Tief. Dabei gibt es von Donnerstag 18.00 Uhr bis Freitag 6.00 Uhr eine Sturmwarnung. Laut dem Hydrographischen Dienst des Landes ist auch mit Hochwasser zu rechnen. Für die Gail gilt sogar die Warnstufe „Hoch“.

Bereits am Dienstag tagte der Landeskrisenstab, um Vorkehrungen für die nächsten Tiefs, die von Donnerstag bis Sonntag erwartet werden, zu treffen – mehr dazu in Krisenstab trifft weitere Vorbereitungen (31.10.2023). Die nächste Krisenstabssitzung findet am Donnerstag statt.

Geosphere Austria: Sturm mit über 100 km/h

Nach einem Zwischenhoch am Mittwoch erreicht Kärnten im Laufe des Donnerstags laut Meteorologen der Geosphere Austria ein weiteres Tief. Die Spitzen erreichen in den Karawanken kurzzeitig um die 100 km/h, in Berglagen deutlich darüber. Das Tief bringt viel feuchte Luft mit sich, sagen die Experten.

Die Geosphere Klagenfurt meldet für Donnerstag bis Freitag intensive, große Niederschlagsmengen. Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt zwischen den Karnischen Alpen und dem Villacher Raum. Im Lesachtal, dem Gailtal und in den Karawanken beginnt es bereits am Donnerstagvormittag zu regnen. Am Nachmittag breitet sich der Regen auf weite Teile Oberkärntens aus. Die Gesamtmenge bis Sonntagabend könnte um die 150 Millimeter in den Staulagen erreichen.

Hohe Hochwassergefahr an den Flüssen

Für das Obere Drautal und das Gailtal werden am Donnerstag 95 bis 110 Liter pro Quadratmeter erwartet, in den Karawanken und den Hohen Tauern sind es bis zu 80 Liter. In Mittelkärnten und für das obere Gurktal werden 60 bis 80 Liter und in Unterkärnten bis zu 50 Liter pro Quadratmeter erwartet. In Kammlagen können durchaus noch höhere Niederschlagsmengen auftreten.

Der Schwerpunkt der Hochwassergefahr liegt ab Donnerstag in den Abendstunden bis Freitagfrüh im oberen Gailtal. An der Oberen Gail werden große Hochwässer erwartet, nämlich über zehnjährliche Hochwässer (HQ10). An der unteren Gail und an den Karawankenbächen werden mittlere Hochwässer bis HQ10 erwartet. Für die Obere Drau, die Möll, die Lieser, Gurk, Glan und Lavant gilt die kleine Hochwassergefahr bis HQ5, möglicherweise auch etwas darüber.

Bis zu zehnjährliche Hochwassergefahr an den Seen

Eine Unsicherheit stellt die Schneefallgrenze dar. Sinkt die Schneefallgrenze, etwa in den Hohen Tauern, bleibt Niederschlag in Form von Schnee liegen und wird nicht als Hochwasser wirksam. In den Karnischen Alpen und den Karawanken rechnen die Meteorologen nicht mit einem starken Absinken der Schneefallgrenze.

An den Seen werden ein bis fünf- und fünf bis zehnjährliche Wasserstände prognostiziert. Auch die Grundwasserstände werden weiter ansteigen. Weil die Glan hohe Wasserstände nur langsam abbaut, könnte abermals die Landeshauptstadt Klagenfurt von einem hohen Grundwasserpegel und Überschwemmungen betroffen sein, wie zuletzt im August – mehr dazu in Regen lässt neuen See in Klagenfurt entstehen (kaernten.ORF.at; 8.8.2023).

Zweite Regenwelle schwächer

Nach der aus jetziger Sicht deutlich schwächeren Regenwelle von Samstag auf Sonntag, sagen die Meteorologen zumindest bis zur Mitte der nächsten Woche eine Wetterberuhigung vorher.