Drei gelbe Säcke
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Wirtschaft

Steigerung bei Plastikmüllsammlung

Seit 1. Jänner dürfen in den Gelben Sack und die Gelbe Tonne neben Plastikflaschen auch Joghurtbecher und Aludosen sowie Verpackungen wie Chipstüten. Eine Bilanz zeigt, dass vor allem in Regionen, in denen auf das einheitliche System umgestellt wurde, die Mengen des Plastikmülls größer wurden. Besonders fleißig sammelt Villach.

Die Gelben Säcke werden seit Jahresbeginn schneller voll, weil mehr hineinkommt. Der Entsorger FCC Austria deckt mit den Bezirken Klagenfurt-Land, St. Veit, Wolfsberg und Villach-Land das größte Gebiet in Kärnten ab und musste sowohl Personal als auch den Fuhrpark aufstocken. Und auch sonst wurde einiges geändert, zum Beispiel die Frequenz, in der die Haushalte besucht werden, sagte Gerhard Schmidt von der FCC Austria Abfall Service. Die Säcke werden nicht mehr alle sechs Wochen, sondern alle vier Wochen abgeholt.

Mehr Müll im Gelben Sack

Menge des Plastikmülls um ein Fünftel gestiegen

„Zusätzlich haben wir auch Müllinseln auf die Holsammlung umgestellt, sprich, dass noch mehr von zu Hause bequem abgeholt wird. Dadurch können wir in der Regel noch mehr und auch in noch besserer Qualität abholen. Und wie sich gezeigt hat, hat es durchwegs zu einer Mengensteigerung geführt“, sagte Schmid.

Zwischengelagert wird der Plastikmüll in der Kärntner Abfallbewirtschaftung in Klagenfurt, bevor er zum Sortieren nach Osttirol oder in die Steiermark weitertransportiert wird. Seit der Umstellung stieg in ganz Kärnten die Menge an Plastikmüll durchschnittlich um mehr als 20 Prozent, in Villach sogar um mehr als 40 Prozent.

Zwischenlagerung des Plastikmülls in der Kärntner Abfallbewirtschaftung in Klagenfurt
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Der Plastikmüll wird in der Kärntner Abfallbewirtschaftung in Klagenfurt zwischengelagert

Öffentlichkeitsarbeit wichtig

Das Mehr an Plastikmüll sei auch das Ergebnis ganz gezielter Aufklärung, sagte Horst Niederbichler, der Sprecher der Kärntner Abfallverbände: „Nur durch eine konzertierte Öffentlichkeitsarbeit über das ganze Land kann man erwarten, dass die Bürgerinnen und Bürger sich auskennen und mitmachen. Das tun sie offensichtlich. Und wir haben weiter intensive Anstrengungen.“ Es gebe derzeit auch fast 20 Abfallberaterinnen, die auch in Schulen Beratung anbieten.

Doch sowohl auf die Bevölkerung als auch auf die Entsorger kommt bald schon die nächste Neuerung zu, mit der Einführung des Pfandes auf Plastikflaschen und Aludosen. Es wird angenommen, dass die Sammelmenge um 20 bis 30 Prozent sinken werde.

Plastikmülltonnen auf Müllinsel
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Für Plastikflaschen und Aludosen wird in einem Jahr ein Pfandsystem eingeführt

Pfand wird Menge an Plastikmüll reduzieren

Die Einführung des Pfandsystems werde natürlich wieder zu einer Anpassung der Touren führen, sagte der Sprecher der Kärntner Abfallverbände: „Wenn weniger Material zu sammeln ist, dann wäre es nicht gut – im Sinne des Klimaschutzes und der Umwelt –, die Touren so aufrecht zu halten, wie man sie jetzt fordert, obwohl man weniger sammelt.“ Nach einer Übergangsphase werden die Touren dann angepasst, sagte Niederbichler.