LKH Villach
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Gesundheit

LKH Villach: Einzelne OPs werden verschoben

Aufgrund vieler Krankenstände herrscht derzeit Personalnot in den Krankenhäusern. Anfang Oktober war das Klinikum Klagenfurt betroffen, es mussten sogar Betten gesperrt werden. Nun müssen im LKH Villach einzelne planbare Operationen verschoben werden. Die KABEG sagte dazu, dass alle Notfälle behandelt werden.

Die Zahl der Krankenstände steigt derzeit in vielen Betrieben, betroffen sind daher auch die Spitäler. Schlagzeilen von Personalnot und Verschiebungen von Operationen im LKH Villach riefen am Mittwoch die Oppositionspolitiker auf den Plan. FPÖ und Team Kärnten kritisierten die Gesundheitspolitik der Landesregierung.

Planbare Operationen werden verschoben

Rudolf Likar, Vorstand und Bettenkoordinator der KABEG-Häuser sagte, dass sich der Pflegekräfte-mangel in der Erkältungs- und Grippezeit natürlich zuspitzt. Zwar müssten planbare Operationen am LKH Villach verschoben werden, Notfälle werden aber behandelt: „Für die Patienten heißt es, dass alle Notfälle und Akutfälle behandelt werden. Es kann sein, dass elektive Patienten verschoben werden. Aber es werden nur die Eingriffe verschoben, wo es zu keinem medizinischen Nachteil der Patienten kommt. Wir sollen, glaube ich, die Patienten nicht verunsichern.“

Personalnotstand in der Pflege

Man habe in Pandemiezeiten gezeigt, dass alle, die medizinische Hilfe brauchten, auch versorgt werden konnten, so Likar: „Und das können wir auch jetzt. Personalnotstand ist aber ein Faktum, das nicht nur in Kärnten spezifisch ist, sondern ein Faktum, das ganz Österreich betrifft. Wir haben einen Pflegekräftemangel, zum Glück keinen großen Ärztemangel. Aber die Pflege ist momentan die Achillesferse im medizinischen System.“

Maßnahmen im Personalbereich

Im Herbst und Winter käme noch die Grippe hinzu, die für viele Ausfälle durch Krankenstände beim Pflegepersonal sorgt. „Aber wir setzen auch Maßnahmen, dass wir nächstes Jahr schon Ordinationsassistentinnen ausbilden. Das heißt, wir versuchen jetzt, administrative Tätigkeiten durch anderes Personal zu besetzen, dass wir durch die Pflege in Zukunft die Patienten adäquat versorgen können.“

Reaktionen

Laut FPÖ drohe Kärnten im Gesundheitsbereich ein absoluter Notstand. Es fehle an allen Ecken und Enden an Personal und an den nötigen finanziellen Mitteln für den Gesundheitsbereich. Gesundheitssprecher Harald Trettenbrein forderte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) auf, mehr Geld für den Kärntner Gesundheitsbereich zu verhandeln.

Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer erinnerte an einen möglichen Lösungsansatz, der bereits während der Pandemie eingebracht worden sei: Pflegeschüler, die ihre Ausbildung noch nicht ganz beendet haben, könnten diese vorzeitig abschließen und zur Unterstützung in die Krankenhäuser, aber auch in die Alters- und Pflegeheime, wo ebenfalls chronische Personalknappheit herrscht, geschickt werden. Den Ärztemangel betreffend forderte Köfer lang-, mittel- und kurzfristige Gegenmaßnahmen ein. So gelte es zum Beispiel Jungärzte aus dem In- und Ausland nach Kärnten zu bringen.