Schnellzug ÖBB Hauptbahnhof Klagenfurt
ORF/Horst Sattlegger
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Verkehr

Neuer Vorstoß für Stopp in Kühnsdorf

Das Land Kärnten verlangt seit längerem eine Haltestelle in Kühnsdorf. Jetzt gibt es offenbar einen neuen Vorstoß. Mobiltätsreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP) kündigt für die nächste Regierungssitzung entsprechende Vorschläge an.

In 45 Minuten mit dem Zug von Graz nach Klagenfurt – das geht sich künftig aus. Allerdings nur, wenn die Hochgeschwindigkeitszüge auf der neuen Koralmbahn nur zwei Stopps einlegen. So begründen die ÖBB bisher, warum die Intercity-Züge künftig am Bahnhof Kühnsdorf-Völkermarkt vorbeifahren.

Im integrierten Taktfahrplan der ÖBB ist ein Halt von Schnellzügen am Bahnhof Kühnsdorf Völkermarkt mit Fertigstellung der Koralmbahn derzeit nicht vorgesehen. Dass die Hochgeschwindigkeitszüge am neuen Bahnhof vorbeirauschen, will die Politik aber nicht hinnehmen. Es gebe erneut Gespräche mit den ÖBB, sagte Mobilitätsreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP). Dabei soll thematisiert werden, dass Fahrzeiten nicht eingehalten werden könnten und dass der Bahnsteig für längere Züge um 60 Meter zu kurz sei. Man suche jedenfalls nach Lösungen, so Schuschnig.

Schuschnig will an überregionalem Halt festhalten

„Wir wissen, dass es Herausforderungen gibt, die da zu lösen sind, auch was die Infrastruktur angeht und was die zur Verfügung stehenden Slots auf der Schiene betrifft. Wir haben bei allen Bedenken und Problemen, die man in Wien gesehen hat, immer Lösungswege aufgezeigt. Wir erwarten uns, dass es am Ende des Tages eine Lösung für die Bevölkerung und einen überregionalen Verkehrshalt auf der Schiene ergibt.“

Die Kosten für eine Verlängerung des Bahnsteigs könnte das Land übernehmen. Möglich wäre auch, dass Züge alternierend am Wörthersee oder eben in Kühnsdorf Halt machen, so Schuschnig: „In der Tat gibt es gewisse Kompromissmöglichkeiten, die wir auch bereit wären, einzugehen. Aber wir werden jedenfalls nicht zulassen, dass der überregionale Halt vom Tisch gewischt wird.“

ÖBB: Definitiver Fahrplan in zwei Jahren

In einer schriftlichen Stellungnahme der ÖBB heißt es, übergeordnete Halte würden von schnellen Zügen bedient, wo auch ein Umstieg auf Züge des Nah- und Regionalverkehrs möglich sei. So zum Beispiel auf dem unter anderem dafür errichteten Bahnhof in St. Paul im Lavanttal. Für den Fahrgast bedeute das ein bequemes Ankommen mit kurzen Umstiegen dazwischen. Der definitive Fahrplan wird aber erst im Jahr 2025 festgelegt. Gespräche mit dem Land bestätigen die ÖBB, das letzte Wort dürfte also noch nicht gesprochen worden sein.

Team Kärnten will Halt in Kühnsdorf

Für einen Halt der Züge in Kühnsdorf setzt sich das Team Kärnten ein. Das Argument, dass durch diesen Halt zu viel Zeit vergeht, lässt Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer nicht gelten: „Diese Minuten muss man im Sinne der Versorgung eines großen Gebietes in Kauf nehmen.“ Wenn es an der Länge des Bahnsteiges in Kühnsdorf scheitern sollte, verlangt Köfer in einer Aussendung, dass dieses Problem gemeinsam mit Land und ÖBB gelöst wird.