Arbeiter befestigt eine Ladungssicherung, Fachkräfte, Industrie
ORF.at/Carina Kainz
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Wirtschaft

Industriebetriebe verlagern Produktion ins Ausland

Einige Industriebetriebe verlagern zumindest einen Teil ihrer Produktion aus Österreich und damit auch aus Kärnten in das Ausland, oft auch auf andere Kontinente. Ein wesentlicher Grund seien die hohen Energiepreise und Abgaben, die die Wettbewerbsfähigkeit massiv behindern würden, so die Industriellenvereinigung.

Diese Woche kündigte das Sägewerks Dora Enso im oberen Lavantal an, im Winter die Produktion für zwei Monate einzustellen. Andere Industriebetriebe aus verschiedenen Sparten hätten Teile ihrer Produktion schon in die USA oder nach Asien ausgelagert, wo die Energiepreise deutlich niedriger sind. Oder sie denken stark darüber nach. Je nachdem, wo diese großen Firmen internationale Standorte haben, sagte Claudia Mischensky, die Geschäftsführerin der Kärntner Industriellenvereinigung: „Das, was zum einen sichtbar ist, dass Produktionen dort, wo internationale Standorte in anderen Ländern beziehungsweise auf anderen Kontinenten bestehen, Produktionen bereits verlagert werden.“

Hohe Abgaben und Bürokratie als „Bremsen“

Die Investitionszurückhaltung bei österreichischen eigentümergeführten Unternehmen betreffend müsse differenziert werden, so Mischensky: „Ja, es finden Investitionen statt, wenn sie in hochautomatisierten Prozessen stattfinden, aber immer dort, wo es um den Aufbau von weiteren Mitarbeitern geht, ist es vor dem aktuellen Hintergrund sehr schwierig.“ Neben den Energiepreisen sind es aber auch die hohen Abgaben und die Bürokratie, die die Wettbewerbsfähigkeit einer exportorientierten Industrie schwächen würden.

Eine ähnliche Entwicklung gab es Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre auch, so die Geschäftsführerin der Kärntner Industriellenvereinigung: „Wenn wir uns die hohe Exportorientierung und einfach die Situation ansehen, dass wir eine kleine offene Volkswirtschaft sind, dann haben diese Faktoren massive Auswirkungen auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.“

Mischensky: Standortvorteile forcieren

Wie sich das auf den Mitarbeiterstand auswirken wird, sei noch offen. Andererseits gebe es in Kärnten enorme Standortvorteile. Diese müsse die Politik unbedingt forcieren, so Mischensky. Das sei die gute Ausbildung mit Lehre und Matura, also die hochqualifizierten Mitarbeiter, sowie der hohe Anteil an Forschung und Entwicklung. Schon jetzt müssten aber die Energiekosten und Abgaben gesenkt werden.