Das Luchsweibchen
Progetto Lince Italia
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Chronik

Erlegter Luchs: Suche nach Wilderer

Nach dem illegalen Abschuss eines Luches haben die Behörden ihre Ermittlungen aufgenommen. Das streng geschützte Tier wurde vor einigen Wochen erlegt. Weil sich der Standort des Luchses, das mit einem Sender ausgestattet war, nicht mehr veränderte, schöpften die Forscher Verdacht und fanden den Kadaver im Bezirk Villach-Land.

Die Luchsin war im Rahmen eines internationalen Wiederansiedelungsprojektes in Tarvis ausgewildert und besendert worden. Der Abschuss wurde bereits Mitte August bei der Polizei angezeigt. Seitdem versuchen die Behörden auch fieberhaft dem Täter auf die Spur zu kommen. Ermittelt wird gegen unbekannte Täter und gleich wegen mehrere Delikte, darunter Eingriff in fremdes Jagdrecht und Schädigung des Tier- und Pflanzenbestandes.

Bis zu drei Jahre Haft und Ausschluss von Jägerschaft

Der Kadaver wurde nach Italien gebracht und forensisch untersucht. Dabei konnten eindeutig Geschosspartikel sicher gestellt werden. Kriminalbeamte des Bezirks Villach Land nahmen Ermittlungen auf und leiteten den Fall an die Staatsanwaltschaft weiter. Die Kärntner Jägerschaft ist in die Ermittlungen eingebunden und verurteilt den Abschuss aufs Schärfste.

Der Schaden, der mit dem getöteten Tier einher geht, sei enorm, sagte der Geschäftsführer der Jägerschaft, Mario Deutschmann: „Hier steht durchaus ein Betrag von bis zu 70.000 Euro im Raum. Einerseits droht eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren und natürlich auch entsprechend, wobei das wahrscheinlich das Geringste ist, ein bis zu lebenslanger Ausschluss von der Kärntner Jägerschaft, sollte es ein Mitglied der Jägerschaft gewesen sein.“

Luchse vom Aussterben bedroht

Luchse gelten als vom Aussterben bedroht. Mit der Wiederansiedelung hätte der Bestand wieder in den Südostalpen gestärkt werden sollen. Nachweisliche Nutztierrisse hat es bisher nicht gegeben. „Im Vergleich zum Wolf ist der Luchs jetzt natürlich untergeordnet in Erscheinung getreten. Das hat einerseits den Hintergrund, dass viel weniger Individuen vor Ort sind und diese zwei Luchse, die sich in Kärnten aufgehalten haben, sind ja quasi durch ein Auswilderungsprojekt der Italiener erst vor einigen Monaten nach Kärnten gekommen“, sagte Deutschmann.

Wirkliche Zahlen seien nicht bekannt, sagte der Geschäftsführer der Kärntner Jägerschaft, das habe „sicher auch damit zu tun, dass sich der Luchs im Vergleich zum Wolf eher dem Wild zugetan fühlt und es daher relativ schwer ist, wirklich Luchsrisse zu finden“.