Gmünd Vogelperspektive
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Verkehr

Doch keine Abfahrtssperren auf A10

Auf der Tauernautobahn (A10) wird es auch künftig keine Abfahrtssperren geben. Angedacht waren sie nach Tiroler Vorbild, um zu verhindern, dass Fahrzeuglenker durch die Orte entlang der Autobahn fahren, um Staus zu umgehen. Das war ein Wunsch der Gemeinden. Ein Landesgutachten ergab allerdings, dass derartige Sperren nicht nötig seien.

Die Gemeinden entlang der Tauernautobahn sind einerseits froh, dass das Thema endlich aufgegriffen wurde und dass Maßnahmen in Aussicht stehen. Gelöst sei das Problem aber noch nicht, sagt der Sprecher der Anrainergemeinden Claus Faller (LJJ), Vizebürgermeister von Gmünd und Sprecher der Gemeinden entlang der A10.

Zweifel an Aussage des Gutachtens

Er zweifelt Teile des aktuellen Gutachtens an, vor allem, dass der Verkehr, der die Ortschaften teilweise verstopfe, Ausflugsverkehr aus der Region sei, wie vom Sachverständigen beschrieben: „Dieser Verkehr, den wir als Problemverkehr bezeichnen, das ist nicht der touristische Mehrverkehr. Da wären wir froh, wenn es das wäre, aber das ist definitiv ein anderes Problem. Wir haben drei Straßen, die nicht als Umleitungs- und Umfahrungsstraßen geeignet sind. Speziell im Begegnungsverkehr, wenn zwei Lkws aufeinandertreffen, ist das Tal verstopft.“

Es käme dann kein Einsatzfahrzeug mehr zu einem Einsatzort, die Schüler kämen unter Umständen von Spittal nicht mehr nach Hause, so Faller. Deshalb wollen die Gemeinden nun erreichen, dass ihre Straßen weder in den Navigationssystemen noch im Verkehrsfunk der Radiostationen als Umleitung genannt werden: „Wir wollen, dass die Leute auf der Autobahn bleiben, diesen Stau abwarten. Und wenn es nicht möglich ist, wenn es zu lange dauert, dass dann gezielt und geordnet abgeleitet wird.“ Die Gemeinden hoffen, dass das rasch umgesetzt werden kann, sagte Faller.

Land: ASFINAG muss Spuren offen halten

Im Gutachten des Landes Kärnten sind auch andere Maßnahmen empfohlen, sagt Albert Kreiner, zuständig für Wirtschaft und Mobilität im Land Kärnten: „Wonach hier die ASFINAG danach trachten soll, durchgängig zu Stoßzeiten zwei Fahrspuren in die jeweils wichtige Fahrtrichtung offen zu halten. Das war zu Ostern noch nicht der Fall und da ist ein Verbesserungsbedarf in der Spurführung bei der ASFINAG gegeben.“

Abgesehen von der ASFINAG sei nun die Bezirkshauptmannschaft Spittal am Zug, so Kreiner: „Die Bezirkshauptmannschaft ist auch verantwortlich für die Kommunikation des Ergebnisses des Ermittlungsverfahrens und es wird an der Bezirkshauptmannschaft als verfahrensleitende Behörde liegen, mit der ASFINAG und den jeweiligen Straßenerhaltern zu sprechen, um hier noch eine bessere Abstimmung zu erzielen.“ Der Spitaler Bezirkshauptmann Klaus Brandner war am Vormittag in Terminen und zu einer Stellungnahme nicht bereit.