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Chronik

Ermittlungen gegen Magistratsdirektor

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt gegen den Klagenfurter Magistratsdirektor Peter Jost. Es geht um Überstundenzahlungen, die Jost in den vergangenen Jahren verrechnet hatte, es bestehe der Verdacht, dass dies zu Unrecht geschehen sei. Am Dienstag wurde auch die Ausschreibung der Stelle des Magistratsdirektors beschlossen.

Die Behördensprecherin der Staatsanwaltschaft, Tina Frimmel-Hesse, bestätigte auf APA-Anfrage zu den Ermittlungen einen entsprechenden Bericht der „Kleinen Zeitung“. Laut der Sprecherin laufe das Verfahren schon länger. Weil ein Anfangsverdacht bestehe, habe man die Ermittlungen in Auftrag gegeben. Konkret wird dem Magistratsdirektor Untreue vorgeworfen. Weil das Delikt unter Ausnützung einer Amtsstellung begangen worden sein soll, drohen bei einer Verurteilung bis zu 4,5 Jahre Haft. Ein Abschlussbericht über die Ermittlungen wird für Mitte Oktober erwartet.

Josts Anwalt Michael Dietrich sagte, Jost habe sich nichts zuschulden kommen lassen und er gehe davon aus, dass das Verfahren eingestellt werde.

Zeitweise mehr verdient als der Landeshauptmann

Üppige Überstundenzahlungen im Klagenfurter Rathaus hatten in der Vergangenheit immer wieder für Aufregung gesorgt. Es kam sogar zu schnell wieder eingestellten Ermittlungen gegen den Kärntner Journalisten Franz Miklautz, der über die Zahlungen berichtet hatte – mehr dazu in Causa Miklautz: Verfahren eingestellt.

Speziell Jost war in den Fokus geraten, weil er samt Überstundenzahlungen und Zulagen monateweise sogar mehr verdient hatte als der Kärntner Landeshauptmann. Konkret geht es um 800 Überstunden, die Jost allein im Vorjahr verrechnet haben und dafür 66.000 Euro kassiert haben soll. Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) hatte stets betont, die Zahlungen seien wegen alter Verträge zustande gekommen.

Stellenausschreibung beschlossen

Scheider verlängerte als Bürgermeister den Vertrag mit Jost mittels Notfallparagraphen. Um die Neuausschreibung des Postens wird seit Monaten in der Landeshauptstadt gerungen.

Just am Dienstag wurde auf Antrag von Scheider die Stellenausschreibung einer Magistratsdirektorin beziehungsweise eines Magistratsdirektors im Stadtsenat beschlossen. Die Ausschreibung werde bald auf der Homepage der Landeshauptstadt Klagenfurt veröffentlicht, hieß es. Bewerbungsfrist soll der 20. Oktober 2023 sein.