Aktivisten vor der Landesregierung
ORF/Romy Sigott Klippstätter
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Politik

Wolfsprotest: Landesregierung eingezäunt

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat Montagvormittag vor der Landesregierung gegen den Abschuss von Wölfen protestiert. Vor dem Eingang zur Landesregierung wurde symbolisch ein Herdenschutzzaun aufgestellt. Der VGT tritt für die Beibehaltung des strengen Wolfsschutzes und für den Einsatz von Schutzzäunen und Schutzhunden ein.

Einige Meter roter Herdenschutzzaun, gehalten von zwölf Aktivistinnen und Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken, blockierten symbolisch den Eingang zur Landesregierung. VGT-Obmann Martin Balluch erklärte den Vertretern der Medien und den Passanten, warum der strenge Schutzstatus des Wolfs unangetastet bleiben müsse. Der Wolf sei Garant für ein intaktes Ökosystem. Dem Land Kärnten wirft er vor, den Wolf per Verordnung wieder ausrotten zu wollen: „Man hat als Ziel tatsächlich, wie vor 150 Jahren soll der Wolf wieder aussterben. Und dagegen protestieren wir, weil das heutige Naturverständnis widerspricht dem komplett.“

Martin Balluch
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Martin Balluch

VGT für Herdenschutz auf den Almen

Statt Wölfe zu schießen, müssten die Tiere auf den Weiden durch Herdenschutzzäune und Hunde geschützt werden, und es müssten wieder Hirten eingestellt werden, so Balluch: „Wie das vor 70 Jahren überall in Österreich der Fall war. Man ist da ausgestiegen aus einer alten Praxis, die sich über Hunderte Jahre als traditionell gut erwiesen hat, um einfach das Ganze billiger zu machen.“

Wolfsprotest: Landesregierung eingezäunt

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat Montagvormittag vor der Landesregierung gegen den Abschuss von Wölfen protestiert. Vor dem Eingang zur Landesregierung wurde symbolisch ein Herdenschutzzaun aufgestellt. Der VGT tritt für die Beibehaltung des strengen Wolfsschutzes und für den Einsatz von Schutzzäunen und Schutzhunden ein.

Auf die Frage, ob das noch zeitgemäß sei, sagte Balluch, es sei nicht zeitgemäß, Tiere ständig zu töten, die einem im Weg seien: „Wir sollten lernen, uns ein bisschen zurückzunehmen und Respekt vor der Natur zu haben. Und Respekt vor der Natur heißt, sich ein intaktes Ökosystem zu wünschen.“

„Landesregierung ist säumig“

Der Landesregierung wirft Balluch Säumigkeit und Rechtsbruch vor: „Ein Beamter aus Brüssel hat uns erzählt, dass die Förderungen zu 100 Prozent ausgezahlt werden, wenn sich die Landesregierungen darum bemühen. Ich schließe daraus, die Kärntner Landesregierung hat sich nicht bemüht, weil man bekommt hier keine 100 Prozent Förderung.“

TShirt Wolfsschutz
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„Und dass die Wolfsverordnung illegal ist, das weiß der Herr Gruber genau, sonst würde er nicht sagen, wir müssen in Brüssel den Wolfsschutz herunterkriegen.“ Die Landwirtschaftskammer wirft Balluch und dem VGT vor, die unkontrollierte Ausbreitung des Wolfs zu unterstützen.

LK: Herdenschutz ein Märchen

In einer Reaktion der Landwirtschaftskammer hieß es, dass Herdenschutz auf Almen funktioniere, sei ein Märchen. Das zeigten die Erfahrungen in der Schweiz und in Frankreich, wo seit Jahren Millionen Euro in den Herdenschutz investiert werden und man jetzt trotzdem dazu übergehe, Wölfe abzuschießen. 95 Prozent der Attacken finden auf geschützte Herden statt.

In Kärnten, wo die Hälfe der Herden auf den Almen aus weniger als 20 Schafen bestehe, würden die Kosten des Herdenschutzes den Wert der zu schützenden Schafe bei Weitem übersteigen. Ein aktuelles Herdenschutzprojekt in der Steiermark zeige, dass Kosten von 300 Euro pro Schaf entstehen.