Portrait eines Wolfs
AB Photography – stock.adobe.com
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Umwelt

Ermittlungen gegen Schafbauern beendet

Die Anzeige des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) gegen einen Schafbauern dürfte für diesen ohne Folgen bleiben. Er hatte seine Schafe ohne Herdenschutz auf die Alm getrieben, wo dreizehn Tiere vom Wolf gerissen wurden. Laut Bezirkshauptmannschaft sind die Ermittlungen abgeschlossen.

Mit Herdenschutzzäunen will der Verein gegen Tierfabriken (VGT) am Montag vor der Landesregierung gegen den Abschuss von Wölfen demonstrieren. Die Beschwerde der Tierschützer gegen die Wolfsverordnung wurde zuletzt beim Landesverwaltungsgericht abgewiesen. Zuständig sei der Verfassungsgerichtshof – mehr dazu in Protest: Zaun um Landesregierung geplant (kaernten.ORF.at; 1.9.23).

Bezirkshauptmann: Keine Notwendigkeit weiterer Verfahren

Abgeschlossen sind unterdessen die Behördenermittlungen gegen einen Schafhalter aus dem Bezirk Hermagor. Der VGT hatte den Bauern angezeigt, weil er seine Schafherde ohne Herdenschutz auf der Alm gelassen hätte. Dreizehn Tiere wurden von einem Wolf gerissen, fast drei Monate dauerte das Ermittlungsverfahren der Behörde. Nun wurde es abgeschlossen, sagte Heinz Pansi, Bezirkshauptmann von Hermagor.

Über das Ergebnis könne aus Datenschutzgründen aber keine Auskunft gegeben werden. Man könne nur so viel sagen: Es bestehe keine Notwendigkeit für die Eröffnung zahlreicher Strafverfahren, so Pansi. Solche hätten mit weiteren derartigen Anzeigen wohl gedroht. Die Landwirtschaftskammer Kärnten, die den Schafhalter rechtlich beraten hatte, geht davon aus, dass das Verfahren wie bei einem Fall in Salzburg im vergangenen Jahr eingestellt wird.

LK-Präsident: Mit Herdenschutz genauso viele Risse

Für die Aktion fehlt Landwirtschaftskammer-Präsidenten Siegfried Huber nach wie vor das Verständnis – genauso wie für die angekündigte Demonstration des VGT für mehr Herdenschutzmaßnahmen. Auch in Frankreich und der Schweiz würden Herdenschutzmaßnahmen nicht funktionieren, so Huber: „Das können wir belegen, das funktioniert nicht. Dort wo Herden geschützt werden, gibt es genauso viele Risse wie vorher, und das Märchen, dass Herdenschutz zu 100 Prozent bezahlt wird – hier haben wir eine Anfrage an das Europäische Parlament gestellt. Die Antwort war: Ja, es ist möglich, das zu unterstützen, aber nicht mit frischem Geld, sondern aus dem Agrartopf. Wenn wir also anfangen, den Herdenschutz massiv zu finanzieren, müssen wir ÖPUL-Maßnahmen kürzen, benachteiligte Gebiete kürzen – das kann nicht im Sinne der Bäuerinnen und Bauern sein.“

Huber glaubt außerdem, dass die Abschüsse Wirkung zeigen, weil der „Wolf durch Bejagung schüchterner wird“. Es gebe nun viel weniger Risse und Sichtungen in Siedlungsgebieten. „Der Wolf lernt genauso dazu“, so der Landwirtschaftskammer-Präsident.