Die Konzernführung bestätigte gegenüber dem ORF einen entsprechenden Bericht der „Kleinen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) über die Standortschließung. Noch vor zwei Jahren wurde über eine Erfolgsmeldung vom Standort Klagenfurt berichtet. In der CoV-Pandemie waren Haarschneider und Barttrimmer so gefragt, dass die Produktion um 25 Prozent gesteigert und Extraschichten eingeschoben wurden – mehr dazu in Körperpflege sorgt für Höhenflug bei Philips (kaernten.ORF.at; 17.5.2021).
Versuni: Niederlassung mit Juni 2024 geschlossen
Am Mittwoch wurden ORF-Anfragen bei Versuni Klagenfurt an die Konzernleitung in den Niederlanden verwiesen. Von dort wurde in einer kurzen schriftlichen Stellungnahme bestätigt: Die Niederlassung unweit des Südrings in Klagenfurt wird mit Juni 2024 geschlossen. 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind davon betroffen. Man sei bemüht, sie zu unterstützen. Mit dem Betriebsrat werde ein Sozialplan abgeschlossen, heißt es von einer Versuni-Sprecherin.
Noch zu Philips-Zeiten war Klagenfurt eines von weltweit elf Forschungs- und Innovationszentren für Haushaltsgeräte. Versuni begründet die Schließung mit ihrer Optimierungsstrategie für Forschung und Entwicklung. Hardwareinnovationen würden zurückgefahren, dafür digitale Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten verstärkt, heißt es.
GPA: Enger Kontakt mit Betriebsrat
Jutta Brandhuber von der Gewerkschaft der Privatangestellten sagte, die Gewerkschaft sei mit dem Betriebsrat in engem Kontakt: „Es ist natürlich eine schwierige Situation für die Mitarbeiterinnen und die Mitarbeiter. Wir hoffen jedoch, dass sie hoch qualifiziert sind, dass sie auch relativ schnell wieder in den Arbeitsmarkt Fuß fassen.“
Nicht betroffen ist der bestehende Philips-Standort in Klagenfurt mit knapp 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Klagenfurt ist für Philips in erster Linie ein Personal Health-Standort. Es werden Oral Healthcare- und Grooming und Beauty-Produkte produziert. Außerdem hat Philips in Klagenfurt eine Einheit für Forschung und Entwicklung für Bürstenköpfe.