Trinkwasser rinnt aus Wasserleitung in Trinkglas
APA/dpa/Lukas Schulze
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Gesundheit

Trinkwasser: Bakterienwerte teils erhöht

Hat das Hochwasser in Kärnten zur Verunreinigung von Trinkwasser geführt oder nicht? Die ersten Ergebnisse der Trinkwasserproben liegen seit Montagnachmittag vor, einige zeigen erhöhte Bakterienwerte. Die Betroffenen würden informiert, heißt es vom Land.

350 Trinkwasserproben in 66 vom Unwetter betroffenen Gemeinden in Mittel- und Unterkärnten sollen Aufschlüsse über die Wasserqualität liefern. Diese werden vom Institut für Lebensmitteluntersuchung, Veterinärmedizin und Umwelt (ILV) in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesheer überprüft. Erste Ergebnisse liegen nun vor und zeigen teils erhöhte Bakterienwerte. Landessprecher Gerd Kurath kennt die ersten Ergebnisse von 100 gezogenen Proben. Er sagt, es seien „ein paar“ dabei, die problematisch sind.

Trinkwasser-Analysen nach Starkregen

Nach den sintflutartigen Regenfällen in Kärnten hat das Land nun Trinkwasser-Analysen in Auftrag gegeben. Insgesamt 350 Trinkwasser-Versorgungsanlagen in 66 betroffenen Gemeinden werden untersucht. In dieser Woche sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.

Nährkartonscheiben werden „bebrütet“

Die Analysen werden sowohl im Institut für Lebensmittelsicherheit des Landes als auch erstmals mit Unterstützung des Bundesheeres in einem mobilen Labor unter der Leitung von Bettina Marihardt durchgeführt: „Wir haben hier diese Nährkartonscheiben, diese werden dann mit der Trinkwasserprobe beträufelt. Dann saugt sich dann an und dann kommen die in den Brutschrank – je nachdem welcher Parameter untersucht wird – und diese werden dann zwei bis drei Tage im Brutschrank bebrütet und schließlich ausgewertet. Wenn positive Ergebnisse da sind, sieht man farblich unterschiedliche Punkte.“

Untersuchung auf fünf Parameter

Diese Punkte lassen dann Rückschluss auf eine bestimmte Keimgruppe zu, außerdem sollte eine bestimmte Anzahl nicht überschritten werden. Es wird auf die Gesamtkeimzahl, E. coli und coliforme Bakterien sowie Enterkokken untersucht. Die Ergebnisse würden laufend aktualisiert und sollen Ende der Woche vorliegen. Betont wird, es handle sich um punktuelle Verunreinigungen, nicht um ein flächendeckendes Problem. Ein Gesamtergebnis aller 66 Gemeinden soll Ende der Woche vorliegen.

Wasser muss zum Teil abgekocht werden

Für den Fall einer Verunreinigung werden die Wasser-Genossenschaften, Gemeinschaften oder Gemeinden informiert. Sollten gravierende Einschränkungen notwendig sein, werde die Bevölkerung auch über die Medien informiert. Endgültige Entwarnung könne erst gegeben werden, wenn es keine Beanstandungen mehr gibt. Falls nötig, werden auch Hochbehälter gereinigt.