Nachhilfeunterricht
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Bildung

Pandemie und Teuerung prägen Nachhilfe

Laut Bildungsdirektion Kärnten hat es im vergangenen Schuljahr mehr als 9.700 „nicht Genügend“ in Zeugnisse gegeben. Nachhilfekurse laufen nun wieder an, um schlechte Noten auszubessern. Dabei zeigt sich, dass die Pandemie nach wie vor zu spüren ist und auch die Teuerung ihre Spuren hinterlässt.

Durch das Lernen von zu Hause aus während der Pandemie entstanden große Wissenslücken. Es sei eine schwierige Zeit nicht nur für die Jüngsten gewesen, sagt Petra van der Vyver. Sie leitet das Nachhilfe-Institut LernQuadrat in Spittal an der Drau und unterrichtet dort ihre Muttersprache Englisch.

„Viele Eltern, die hier die Kinder anmelden, versuchen bis jetzt, die Kinder auch zu Hause zu unterstützen. Aber ich habe bemerkt, dass auch für die Eltern die Belastung sehr groß ist“, so die Expertin.

Grafik Nachhilfe
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Studie: Ausgaben für Nachhilfe steigen

Auch die Teuerung wirkt sich auf die Nachhilfe aus. Das zeigt eine vom Institut für empirische Sozialforschung (IFES) im Auftrag der Arbeiterkammer Kärnten durchgeführte Studie.

Peter Reichmann, Leiter der AK-Bildungsabteilung, sagt, es würde einerseits zwar weniger Nachhilfe in Anspruch genommen. Andererseits würden Familien aber tendenziell mehr für bezahlte Nachhilfe ausgeben.

Erhöhter Bedarf für sechste und siebente Schulstufe

Die Arbeiterkammer bot in Zusammenarbeit mit den Kärntner Volkshochschulen im ersten Halbjahr heuer so viele Nachhilfe-Kurse wie selten zuvor an.

„Wir glauben, dass einerseits das Am-Ball-Bleiben, nämlich diese schulbegleitende Nachhilfe, mehr in Anspruch genommen wird, als die punktuellen Kurse in den Sommer-, Herbst- oder Osterferien.“ Außerdem habe sich laut Reichmann gezeigt, dass speziell in der sechsten und siebten Schulstufe ein erhöhter Bedarf an bezahlter Nachhilfe bestehe.