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Verkehr

Vorstoß für Tempo 30 in Gemeinden

Immer mehr Kärntner Gemeinden sprechen sich für Tempo 30 im Ortsgebiet aus. Eine Initiative des Verkehrsclubs Österreich setzt sich dafür ein, dass Gemeinden Geschwindigkeitsreduktionen leichter einführen können.

Geschwindigkeitsreduktionen sind ein heikles Thema. Dabei bedeuten sie laut Verkehrsexperten mehr Verkehrssicherheit und weniger CO2-Ausstoß.

Elf Kärntner Gemeinden unterstützen inzwischen das Vorhaben des Verkehrsclubs. Er fordert in einer Initiative vom Bund mehr Handlungsspielraum für Gemeinden und Städte. Sie müssen derzeit mit langen Genehmigungsverfahren rechnen, wenn sie Tempo 30 einführen wollen. Auf Landesstraßen durch einen Ort, wo oft mehr als 30 km/h gelten, haben sie kaum Mitspracherecht.

Gemeinden zu Tempo 30

Pörtschach und Feistritz/Drau orten Vorteile von Tempo 30

Tempo 30 mache vielerorts Sinn, so Pörtschachs Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP), die die Initiative unterstützt: „Bei uns als Tourismusgemeinde sind sehr viele Gastgärten entlang der Straße vorhanden und dadurch gibt es sehr viel Fluktuation über die Straßen. Es ist einfach wichtig, dass man durch Tempo 30 gefährliche Situationen minimiert.“

In Feistritz/Drau wiederum spielt die Belebung des Ortskerns eine tragende Rolle. Auch hier wünscht sich Bürgermeister Manuel Müller (SPÖ) schnellere Genehmigungsverfahren: „Es gibt sehr viel Leerstand. Viel Verkehr macht es unattraktiv, dass man sich da Wohnungen anschafft, welche saniert werden beziehungsweise dass sich auch Gewerbe ansiedelt.“ Eine Verkehrsberuhigung würde sicher auch Investoren anziehen, so Müller.

Prinzipiell für eigenständige Entscheidungen von Gemeinden spricht sich auch der Bürgermeister von Keutschach, Gerhard Oleschko vom Team Kärnten, aus. Von Tempo 30 im Ortsgebiet hält er nichts, da sich viele Autofahrer ohnehin nicht an Verkehrsbeschränkungen halten würden.

Gewessler für Erleichterungen

Verkehrsministerin Leonore Gewessler von den Grünen hat am Sonntag bereits reagiert. Sie will es den Gemeinden erleichtern, innerorts Tempo 30 zu verhängen. In „besonders sensiblen Zonen“, also in der Nähe von Kindergärten oder Pflegeeinrichtungen, soll der Gemeinderat künftig selbst die Geschwindigkeitsgrenze festlegen können. Im restlichen Ortsgebiet soll es deutlich leichter werden, kündigt Gewessler an. Einen entsprechenden Gesetzesvorschlag übermittelte sie der ÖVP bereits.