Ob Blitzschlag oder ein technischer Defekt den Ausfall der vier Erdgas-Tankstellen in Kärnten verursachte ist unklar. Eine Antwort der betroffenen Treibstoff-Konzerne bekam der ORF-Kärnten – trotz mehrmaliger Anfrage – nicht. Es sei wohl ein Zufall, dass alle gleichzeitig ausfielen, vermutet Jürgen Scherzer, der Sprecher der Tankstellenbetreiber.
Die Kärntner Lenker von erdgasbetriebenen Autos brauchen vorerst noch Geduld: In Villach und Spittal an der Drau sollen die Tankstellen in der nächsten Woche wieder funktionieren, heißt es von den Betreibern. In Klagenfurt und Wolfsberg sind sie wieder in Betrieb.
Experte: CNG-Boom vorbei
Das Fahren mit Erdgas gilt als umweltfreundlicher als mit Benzin und Diesel. Die Nachteile von erdgasbetriebenen Autos sind die geringe Reichweite und die zuletzt gestiegenen Gaspreise. In Kärnten sind 388 erdgasbetriebene Autos zugelassen. Sie fahren mit komprimiertem Erdgas (CNG).
Gab es vor 20 Jahren noch einen Boom, sinkt mittlerweile das Interesse an dieser Art des Autofahrens. Noch vor 15 Jahren gab es alleine in Klagenfurt 13 CNG-, also Erdgas-Tankstellen. Heute sind es landesweit noch vier. Hubert Aichlseder, der Sprecher der Kärntner Autohändler in der Wirtschaftskammer, sieht wenig Motivation, dass wieder neue Tankstellen dieser Art hinzukommen könnten.
Aichlseder: E-Autos für Kurzstrecken ideal
Aichlseder sieht die Zukunft des Individualverkehrs in anderen Technologien: „Wenn ich sehr viel im urbanen Bereich fahre und auch die Lademöglichkeit habe, dann würde ich heute nur zum Elektroauto tendieren. Wenn ich aber sehr oft und weite Strecken fahren muss, dann gibt es nichts Besseres als Diesel.“
Im öffentlichen Verkehr wird weiterhin großteils auf Erdgas gesetzt – vor allem in Großstädten werden Busse damit angetrieben.