Chats eines Liebesbetruges
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Chronik

Zehntausende Euro an Betrüger überwiesen

Eine Kärntnerin und eine Niederösterreicherin sind Opfer eines Online-Liebesbetruges geworden. Sie überwiesen insgesamt mehrere zehntausend Euro an einen vermeintlichen Arzt. Dieser entpuppte sich als nigerianischer Betrüger. Die Kärntner Polizei konnte den Mann ausforschen und Teile des Geldes einfrieren.

Die 29-jährige Kärntnerin und die 37-jährige Niederösterreicherin verliebten sich unabhängig voneinander in den vermeintlichen amerikanischen Arzt auf einer Datingplattform. Der vermeintliche Arzt gab an, in Österreich Urlaub zu machen. Außerdem wolle er hier sesshaft werden. Er schickte den Frauen Fotos von sich, die in Wirklichkeit von einer Internetplattform eines echten Arztes stammten. Kurz bevor er sich mit den Frauen treffen sollte, behauptete er, einen dringenden Einsatz im Sudan für ‚Ärzte ohne Grenzen‘ durchführen zu müssen.

Frauen sollten Kiste voller Gold erhalten

Während dieses angeblichen Einsatzes behauptete er, Opfer eines Überfalls geworden zu sein und bat die Frauen um Geld für neue Dokumente. Beide Frauen übermittelten ihm daraufhin Bitcoins. Später behauptete der Betrüger, für seine tapferen Leistungen eine Kiste voller Gold von der Regierung erhalten zu haben. Er versprach, diese den Frauen zu schicken und beauftragte ein vermeintliches Transportunternehmen, das die Frauen kontaktierte und um Gebühren für die Lieferung des Goldes bat. Die Gebühren wurden größtenteils in Bitcoins bezahlt.

Ein Opfer eröffnete mehrere Bankkonten

Eine der Frauen eröffnete auf Anraten des Betrügers mehrere Bankkonten, auf die Gelder von weiteren Opfern eingingen. Diese wurden sofort in Bitcoins gewechselt und an den Betrüger transferiert. Nach umfangreichen Ermittlungen des Landeskriminalamtes Kärnten, die seit April 2022 durchgeführt wurden, konnte der Betrüger, ein 24-jähriger nigerianischer Staatsbürger, ausgeforscht und angezeigt werden. Außerdem konnten Bitcoin-Transaktionen nachverfolgt und teilweise eingefroren werden. Insgesamt 15.000 Euro können den Opfern zurückgegeben werden.