Chronik

Keine Anzeige nach Betrugsversuch

Eine 75 Jahre alte Klagenfurterin wurde von Betrügern per SMS angeschrieben. Mit dem Sohn-Trick wollten sich die Unbekannten Geld überweisen lassen. Doch die Pensionistin fiel nicht auf den Betrug herein. Als sie den Vorfall bei der Polizei anzeigen wollte, wurde sie allerdings abgewiesen, weil „kein Schaden“ entstanden sei.

Der Sohn der Pensionistin lebt in Salzburg und habe ihr bereits von einem kaputten Handy erzählt, sagte die 75 Jahre alte Rita Preiss. Deshalb habe sie sich im ersten Moment nichts dabei gedacht, als sie die SMS zum angeblich kaputten Handy bekam: „Das hat so zusammengepasst, dass ich geglaubt habe, das ist mein Sohn, der Hilfe braucht und dann auch das Geld braucht, weil eben das Handy nicht funktioniert.“

„War überzeugt, dass mir so etwas nicht passieren kann“

Noch einige Stunden lang schrieb Frau Preiss mit dem Unbekannten hin und her und war der Meinung, es sei ihr Sohn. Als schließlich Geld von ihr gefordert wurde, wurde ihr klar, dass das nicht ihr Sohn sein konnte. Sie beendete die Konversation.

Früher, sagte Preiss, sei sie sich sicher gewesen, ihr könne so etwas nicht passieren. Deshalb will sie die Menschen vor dieser Gefahr warnen: „Ich habe schon oft im Fernsehen von solchen Sachen gehört. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich selbst fast bis zum Schluss gedacht habe, das ist mein Sohn.“

Polizei: Anzeige ohne Schaden „bringt nichts“

Bei zwei Polizeiinspektionen wollte die Frau Anzeige erstatten. Von beiden hörte sie, dass es nichts bringen würde, da kein Schaden entstanden sei: „Ich habe zwei Mal angerufen aber man hat mir immer das Gleiche gesagt. Dann war ich einmal dort und dann hat man mich – nicht sehr nett – hinaus bugstiert.“

Deshalb habe sie widerwillig aufgegeben, sagte Preiss. Nach der ORF-Recherche sicherte die Polizei zu, sich mit Frau Preiss in Verbindung zu setzen, um die Sachlage zu klären.

Niemals Geld ohne persönliches Gespräch überweisen

Immer wieder wenden Betrüger den Trick mit Handy Nachrichten von angeblich Verwandten an. Der Rat der Polizei: Es sollte niemals Geld ohne ein persönliches Gespräch überwiesen werden. Bei der Aussage „Ich kann derzeit nicht telefonieren, bitte schreib mir“ müssen die Alarmglocken läuten, heißt es von der Landespolizeidirektion.