Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr Klagenfurt beseitigen einen umgestürzten Baum
BF Klagenfurt
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Chronik

Enorme Schäden nach Unwetter

Die heftigen Gewitter haben auch am Samstag wieder für enorme Schäden und 440 Feuerwehreinsätze gesorgt. Am stärksten betroffen waren der Raum Wörthersee, St. Veit und Völkermarkt. Keller und Unterführungen wurden überflutet, Bäume umgerissen und Stromleitungen beschädigt. Sonntagmittag waren noch immer 400 Haushalte ohne Strom.

Die Kärnten Netz geht davon aus, dass alle Störungen bis zum Abend behoben werden können. Am schwierigsten sind die Arbeiten im Wörtherseeraum nördlich von Saag (Gemeinde Techelsberg am Wörther See). Es handle sich um eine Vielzahl an Störstellen, sagte Robert Schmaranz von der Kärnten Netz. Da wurden erst vor kurzem nach Unwettern zahlreiche Provisorien errichtet, die jetzt neuerdings zerstört worden sind. Außerdem müssen sich die Arbeiter oft durch von Bäumen versperrtes Gelände zu den einzelnen Störstellen mühsam vorarbeiten.

Hagelunwetter über Kärnten

Redakteur Peter Matha mit einem Bericht über die neuerlichen Unwetter

Die Landesalarm- und Warnzentrale hatte am Samstag vorübergehend Mühe, die große Anzahl an Notrufen abzuarbeiten. An die 1.400 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Alleine in Klagenfurt gab es mehr als 200 Einsätze. Nahezu im Dauereinsatz sind auch die Arbeiterinnen und Arbeiter der Kärnten Netz. Sonntagfrüh gab es noch Stromausfälle in den Bezirken Villach-Land, Klagenfurt-Land, St. Veit und Völkermarkt.

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Hagelkörner
ORF/Peter Matha
Starkregen mit Sturmböen in Loretto
Manfred Hiebaum
Hagelschag im Funhaus-Park
ORF/Peter Matha
Hagelschlag im Funkhaus-Park
Bäume verlegten die Fahrbahn auf der Südautobahn
ORF
Bäume verlegten die Fahrbahn auf der Südautobahn
Bäume verlegten die Fahrbahn auf der Südautobahn
ORF
Bäume verlegten die Fahrbahn auf der Südautobahn
Boote im Hagelsturm am Wörthersee
ORF
Ein Boot strandete im Unwetter im Wörtheree
Manfred Hiebaum
Ein Boot strandete im Unwetter im Wörthersee
Klagenfurt am frühen Abend mit Regenbogen nach den Unwettern
ORF
Klagenfurt am frühen Abend mit Regenbogen nach den Unwettern

Ausgeflossenes Heizöl drohte in Forstsee zu fließen

In Velden am Wörthersee wurde infolge der enormen Wassermassen ein Heizöltank unterspült, es kam zu einem Ölaustritt. Das Gemisch aus Wasser und Heizöl gelangte in einen nahe gelegenen Bach und in Teiche. Die Feuerwehr konnte durch eine Ölsperre verhindern, dass das Öl in den Forstsee gelangte. Laut dem Landeschemiker war keine Gewässerverunreinigung festzustellen.

Auf der Gerlitzen fielen in nur zehn Minuten rekordverdächtige 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Auf der Südautobahn (A2) stürzten Bäume auf die Fahrbahn.

Hagel über Klagenfurt-Ebenthal

Zwei Gewitterzellen zogen über Kärnten

Östlich von Klagenfurt verstärkten sich zwei Gewitterzellen. Eine zog in Richtung Klopeiner See, die andere zog von St. Veit an der Glan kommend in Richtung Völkermarkt, Griffen und St. Andrä im Lavanttal.

Überschwemmung in Klein St. Veit

Geschäfte schlossen wegen Hagelschlags

Die Wassermassen überschwemmten Klagenfurt. Bis 19.30 Uhr waren etwa 150 Einsätze abzuarbeiten, sagte Wolfgang Germ von der Berufsfeuerwehr: „An die 50 Einsätze sind noch abzuarbeiten. Ein Kollege in der Leitstelle hat gemeint, das hat er in dem Ausmaß noch nie erlebt, dass so viele Notrufe hereinkommen.“

Überschwemmung Klagenfurt-Waidmannsdorf

Sehr viele Keller standen unter Wasser. Unter anderem war die Unterführung in der Rosentaler Straße, der Durchzugsstraße in Richtung Süden, gesperrt. Im Südpark Klagenfurt mussten am Nachmittag etliche Geschäfte schließen, weil die Dachfenster vom Hagel beschädigt wurden.

Hagel vor dem Funkhaus in Klagenfurt

Bahnverkehr zwischen St. Veit und Treibach gestoppt

Der Bahnverkehr auf der Südbahn zwischen St. Veit und Treibach-Althofen musste bis zum Abend gestoppt werden. Wegen Unwetterschäden war auch der Bahnverkehr zwischen Pörtschach und Krumpendorf bis in die Abendstunden nur eingeschränkt möglich.

Blick von St Stefan im Lavanttal auf die Koralpe mit Regenbogen

Nach dem Durchzug der Fronten lockerte es auf, nach 18.00 Uhr kamen noch einmal einige heftige Regenschauer.

15 Millionen Euro Schaden

In der letzten Woche richteten Stürme einen Schaden von etwa 15 Millionen Euro an, vorwiegend in den Wäldern. Alleine in Unterkärnten liegen geschätzt 300.000 Festmeter Schadholz auf dem Boden – mehr dazu in Millionenschäden in Wäldern durch Unwetter.