Mit 17. Juli gibt es in Kärnten 6.752 Lehrlinge in Ausbildung. Das ist ein Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zur selben Zeit im Vorjahr. Bei Lehrlingen, die sich im ersten Ausbildungsjahr befinden, sich also erst vor relativ kurzer Zeit für eine Lehre entschieden, beträgt das Plus sogar zwei Prozent.
Für Benno Tosoni, Leiter der Lehrlingsausbildung in der Wirtschaftskammer, ist dies eine erfreuliche Entwicklung: „Es ist merkbar, dass sich der positive Trend nun mittlerweile schon seit 2017 fortsetzt. Da hatten wir das Tief bei den Lehrlingszahlen. Seit damals steigen diese kontinuierlich an und das zeigt sehr gut, dass das Interesse bei den Jugendlichen absolut gegeben ist, eine Lehrausbildung zu begründen und auch eine große Ausbildungsbereitschaft bei den Unternehmen vorhanden ist.“
Auch wenn die Lehre an Attraktivität gewinnt, es herrscht am Lehrstellenmarkt ein regelrechter Kampf um die Jugendlichen. 700 offene Stellen stehen 312 Lehrstellen Suchenden gegenüber. Im Bezirk Hermagor gib es drei Lehrstellensuchende, in Spittal an der Drau 30.
Lehre nach Matura immer beliebter
Vor allem die Branchen Tourismus und der Einzelhandel haben einen massiven Überhang an Lehrstellen, so Benno Tosoni: „Die Betriebe stehen definitiv vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, ihre Lehrstellen adäquat zu besetzen. Die Begründung dafür ist schlicht die demografische Situation. Wir haben sehr wenige Jugendliche, die in den letzten Jahren ihre Pflichtschule beenden. Die sind ja die klassischen Lehranfänger. Folglich ist es umso bedeutender, dass verstärkt auch beispielsweise Maturanten oder andere atypische Zielgruppen für die Lehre begeistert werden und da setzen wir große Bemühungen in dieses Vorhaben.“
Diese zeigen langsam Erfolg. Denn immer mehr junge Menschen entscheiden sich auch nach der Matura für eine Lehre. Im Vorjahr hatten erstmals mehr als fünf Prozent der Lehr-Anfänger in Kärnten bereits eine Matura.