Hans Peter Doskozil mit Peter Kaiser
APA/ROBERT JAEGER
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Politik

Landeshauptleutevorsitz übernommen

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hat mit Monatsbeginn den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz übernommen. Die offizielle Übergabe erfolgte am Montag auf Burg Schlaining im Südburgenland. Hauptthema im kommenden Halbjahr wird der Finanzausgleich sein. Kaiser sprach sich gegen eine Fortschreibung aus.

Kaiser machte bereits deutlich, dass die Länder vehement gegen eine Verlängerung bzw. Fortschreibung des derzeitigen Finanzausgleichs sind. Auch warnte er vor einer Finanzierungslücke bei den maßgeblichen Aufgaben der Länder. In der ZiB2 des ORF bekräftigte er das am Sonntagabend: Der vertikale Verteilungsschlüssel (68 zu 20 zu 12 zwischen Bund, Ländern und Gemeinden) sollte parallel zu den Aufgabengebieten der Länder geändert werden, wo besondere Belastungen existierten, konkret bei Gesundheit, Sozialem, Pflege und Elementarpädagogik. Die Länder wollen hier künftig 25, die Gemeinden gut 15 Prozent vom Kuchen.

 Peter Kaiser
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Kaiser im Burgenland

Weniger Geld zum Verteilen da

Als problematisch wertete Kaiser, dass durch Maßnahmen des Bundes, etwa Steuersenkungen, die zu verteilende Finanzmasse geringer geworden sei. Die vom Bund angebotenen zehn Mrd. Euro auf fünf Jahre wies Kaiser zurück, hätten die Berechnungen doch gezeigt, dass davon nur 473 Mio. Euro pro Jahr für Länder und Gemeinden übrigbleiben.

Zu Reformpotenzial befragt, argumentierte Kaiser ganz im Sinne der Länder. So kann er sich vorstellen, Aufgaben abzugeben: Etwa bei der Elementarpädagogik, wo nach den Vorstellungen des Kärntner Landeshauptmanns die Grundfinanzierung Bundessache werden könnte. Dass die Länder Steuern selbst einheben können sollen, lehnte er ab. Ein solcher Wettbewerb führe zu Dumpingsteueraktionen, argumentierte er. 353.000 Kinder seien armutsgefährdet. Es gehe darum auch ihnen zu helfen.

Landeshauptmann Kaiser zum Finanzausgleich

Peter Kaiser, Landeshauptmann von Kärnten (SPÖ), plädiert für die Zuweisung von mehr Steuergeld von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) für die Bundesländer.

Da per Juli auch der Vorsitz in der Länderkammer nach Kärnten wechselte, nehmen am Medientermin am Montag auch die neue Bundesratspräsidentin Claudia Arpa und ihr Vorgänger in dieser Funktion, Günter Kovacs (beide SPÖ), sowie weitere Mitglieder des Bundesrats und der Landesregierung teil. Arpa sagte, ihr sei es ein Anliegen, Kindern Perspektiven zu bieten. Diesbezüglich sei auch eine Enquete geplant. Kaiser übernimmt den Vorsitz vom burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).