Schupfer sagte in einer ersten Reaktion, er sei überwältigt und nehme das Wahlergebnis ehrfürchtig zur Kenntnis: „Das ist für mich ein Vertrauensvorschuss, das ist mir bewusst. Gleichzeitig merkt man, dass sich die Leute in Reißeck eine positive Veränderung wünschen und ein neuer Stil in der Gemeindearbeit.“ Er wolle mit allen Fraktionen zusammenarbeiten, so der designierte Bürgermeister.
Schon vor acht Jahren war der heute 39-Jährige als Gemeindevorstand in Reißeck tätig. Nach einer Politikpause ist er heuer wieder angetreten. Als Mitarbeiter eines Landgutes will er jetzt aufhören und seine selbständige Tätigkeit im Quellenbau zugunsten der 2.060-Einwohner-Gemeinde zurückschrauben. Er will Vollzeit-Bürgermeister werden.
Reaktionen
Die Landes-ÖVP mit Obmann Martin Gruber spricht von einem „sensationellen Ergebnis“. Schupfer entspreche dem Wunsch der Bevölkerung nach mehr Miteinander in der Gemeinde, so der ÖVP-Chef in einer Aussendung.
Die Wahl im Detail
Stefan Schupfer hat mit 64,67 Prozent (985 Stimmen) die Bürgermeister-Stichwahl in der Gemeinde Reißeck gewonnen. Andreas Kleinfercher kam auf 35,33 Prozent (538 Stimmen). Es wurden 1.532 Stimmen abgegeben. Neun Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 84,97 Prozent.
ÖVP-Landesgeschäftsführerin Julia Löschnig sagte, es brauche eine verbindende Kraft in Reißeck: "Der heutige Tag hat gezeigt, dass das auch die Wähler so sehen. Seine Vision einer starken und zukunftsorientierten Gemeinde hat die Menschen von Reißeck überzeugt.“
Mit dem Wahlsieg von Schupfer verliert die SPÖ einen weiteren Bürgermeistersessel in Oberkärnten. SPÖ-Kandidat Kleinfercher bleibt Vizebürgermeister in Reißeck.
85 Prozent Wahlbeteiligung
Am 3. Juli fand der erste Urnengang statt. Vier Kandidatinnen und Kandidaten traten zur Wahl an. Stefan Schupfer bekam 673 Stimmen, Andreas Kleinfercher 550, Alexandra Königsreiner (Liste MIR) erhielt 245 Stimmen und Birgit Huber (FPÖ) 57. Die Wahlbeteiligung lag im ersten Durchgang bei 85,36 Prozent.
1.803 Bürgerinnen und Bürger aus Reißeck waren wahlberechtigt. Die Bürgermeisterwahl war nach dem überraschenden Tod von Kurt Felicetti notwendig geworden.