Die Tierschutzombudsfrau des Landes Kärnten, Jutta Wagner, macht anlässlich des Weltschlangentages am 16. Juli auf die aufwendige Haltung von Schlangen aufmerksam.
Die Kosten für Futter, Heizung der Terrarien und Tierarztkosten machen monatlich rund 300 Euro aus. Dies überfordere viele Schlangenhalter und führe dazu, dass sie ihre Tiere abgeben, meist an den Reptilienzoo in Klagenfurt: „Die Haltung von Schlangen ist sehr kostenintensiv, weil auch die Energie- und Futterkosten hoch sind. Die Leute können sich das oft nicht mehr leisten.“
Reptilienzoo nimmt rund 500 Schlangen pro Jahr auf
Das Aussetzen von Schlangen, wie zuletzt im Drautal, ist verboten und strafbar. Der Reptilienzoo Happ nimmt immer wieder Schlangen auf, platzt aber bereits aus allen Nähten, so Helga Happ: „Wir nehmen 400 bis 600 Schlangen im Jahr auf. Das übersteigt langsam unsere Platzmöglichkeiten. Wenn wir sagen, dass wir keine Tiere mehr aufnehmen können, muss sich die Behörde den Kopf darüber zerbrechen, wohin sie kommen.“
Vom Trend zu Hobby für wirklich Interessierte
Helga Happ bemerkt gleichzeitig, dass der Trend zur privaten Schlangenhaltung abflaut. Sie hoffe, dass die Spitze bereits erreicht sei: „Die Reptilienhaltung war ja vor 20 Jahren noch etwas ganz Ungewöhnliches und hat viele Anhänger und Freunde gefunden. Jetzt kommt mir vor, dass es sich einpendelt. Es bleiben die dabei, die wirklich interessiert sind und es springen jene ab, die jeden Tag etwas Neues möchten.“
Hohe Dunkelziffer an privaten Schlangenhaltern
Grundsätzlich ist es in Kärnten verboten, Schlangen zu halten, die als gefährlich gelten. Dazu zählen Gift- und Riesenschlangen. Alle anderen sind meldepflichtig. Kärntenweit sind derzeit rund 500 Schlangen bei privaten Haltern gemeldet, die Dunkelziffer dürfte aber weit höher sein. Reptilien werden auch häufig über den Schwarzmarkt gekauft.