Prozess Angeklagte Drogen
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Chronik

13 bzw. zehn Jahre Haft für Dealer-Paar

Über einen Zeitraum von fünf Jahren soll ein Ehepaar aus Klagenfurt mehr als hundert Kilogramm harte Drogen verkauft haben, mit einem Gewinn von etwa sechs Millionen Euro. Am Freitag wurden die beiden Haupttäter nicht rechtskräftig zu 13 und zehn Jahren Haft verurteilt, ein Mitangeklagter wegen Nötigung zu drei Monaten.

Am sechsten Verhandlungstag endete das monatelange Gerichtsverfahren mit Schuldsprüchen. Davor wurde jahrelang ermittelt – in einem der größten Drogenringe der jüngsten Zeit.

Drogeneigenbedarf um 15.000 Euro

Der Mann kommt aus Ägypten und ist 47 Jahre alt, die Frau ist Kärntnerin und 38 Jahre alt. Beide waren zum Tatzeitpunkt schwer suchtkrank und konsumierten selbst große Mengen an Drogen. Staatsanwältin Denise Ebner schätzte die Kosten dafür pro Monat auf etwa 15.000 Euro. Daraus schloss sie, dass umso mehr Drogen, vermutlich aus Slowenien, importiert und schließlich verkauft werden mussten, um solche Summen hereinzuspielen.

Seit 20 Monaten seien sie aber clean und in Therapie, bekräftigten die Anwälte der beiden Angeklagten. Das bewertete der Schöffensenat als strafmildernd.

Richter Oliver Kriz
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Richter Gernot Kugi und Schöffen

Eltern wegen Geldwäsche im Visier der Ermittler

15 Jahre Haft wären für die Delikte – Drogenhandel im großen Stil und Geldwäsche – möglich gewesen. Der vorsitzende Richter, Gernot Kugi, verurteilte den Hauptangeklagten zu 13 Jahren Gefängnis, seine Frau zu zehn Jahren. „Na, wenn ich das meiner Mama erzähle …“, sagte die Frau am Ende ihrer Hauptverhandlung. Ihre Mutter und ihr Vater waren wegen Geldwäsche mitangeklagt. Da beide unbescholten waren, wurde der Vorwurf außergerichtlich erledigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.