Koralmbahn Flugaufnahme
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Chronik

Wie die Koralmbahnstrecke „grüner“ wird

Die Koralmbahn ist eines der größten Bauprojekte des Landes. Dementsprechend beansprucht sie auch die umliegende Natur. Die ÖBB müssen zerstörte Flächen wiederherstellen. Bei der Jauntalbrücke herrscht momentan noch Baustelle, ab September startet auch dort die Rekultivierung.

In dieser Woche verständigte sich das EU-Parlament auf ein Gesetz zur Renaturierung. Zwischen der Jauntalbrücke und Grafenstein warten, pflegen oder mähen über das Jahr verteilt circa 25 Arbeiter des Maschinenrings Völkermarkt eine Fläche so groß wie 730 Fußballfelder. Der Maschinenring ist als Auftragnehmer seit fast zehn Jahren für die Bepflanzung und Pflege neuer Naturflächen entlang der Bahnstrecke zuständig.

Projektleiter Alexander Korak sagt, die Wertschöpfung bleibe in der Region, da der Maschinenring mit heimischen Bauern zusammenarbeite.

Renaturalisierung Koralmbahn
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Die Renaturierung geht schrittweise voran

Schwierig sei, dass mitten in der Baustelle die Flächen zum Teil noch nicht fertig seien. Das erschwere die Bepflanzung: „Im Großen und Ganzen funktioniert es aber gut.“

Außerdem erschweren die Unwetter die Arbeiten. Umgefallene Bäume würden die Wildschutzzäune beschädigen. 40 Kilometer Wildschutzzäune müssen nach jedem Unwetter kontrolliert und gegebenenfalls instandgesetzt werden.

Ausgleichsmaßnahmen Koralmbahn

Neue Wald- und Wiesenflächen entstehen

Für den Bau der Koralmbahn mussten die ÖBB in die Natur eingreifen und daher Ausgleichsmaßnahmen schaffen. Bauingenieurin Christiane Schiavinato sagt, jeder Fleck, der wieder zur Verfügung gestellt werde, werde sofort bepflanzt und der Natur so schnell wie möglich wieder zurückgegeben.

Die Bepflanzung soll etwa mittels neu angelegter Waldflächen oder Blumenwiesen funktionieren. Josef Knappinger hat die ökologische Bauaufsicht inne. Er sagt, es wurden Feuchtgebiete neu geschaffen und Bachverlegungen gemacht sowie naturnahe Fließgewässerabschnitte neu hergestellt. Überdies wurden Böschungen und Hecken begrünt sowie Streuobst- und Trockenwiesenstandorte errichtet.

Koralmbahn Flugaufnahme
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Flugaufnahme des Gleiskörpers mit angrenzenden Feldern

Bahn soll keine Barriere für Tiere bilden

Für die Waldtiere wiederum wurden Wildüber- und -unterführungen gebaut. Laut Knappinger seien in jenen Abschnitten, wo kein Tunnel notwendig ist, Grünverbindungen neu errichtet worden, um einen Wildwechsel über die Bahntrasse zu ermöglichen und die „zerschneidende“ Wirkung zu minimieren. Dadurch würde auch der Austausch zwischen den Populationen links und rechts der Bahn erhalten bleiben.