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Chronik

Wetter-Apps mit Vorsicht genießen

In den vergangenen Tagen haben viele Gewitter die Einsatzkräfte in Atem gehalten. Die Unwetter treten häufig sehr kurzfristig auf. Das erschwert auch oft die Planung von privaten oder beruflichen Vorhaben. Viele Wetter-Apps auf dem Handy bieten zwar einen Überblick, Experten raten aber zur Vorsicht.

Fast 2.000 Blitze wurden im Juli bereits in der Statistik für Kärnten erfasst. Dazu gab es mitunter heftige Windböen. Immer wieder geraten Menschen aufgrund der Wetterkapriolen in Gefahrensituationen. Plötzlich aufziehende Gewitter wurden immer häufiger und überraschen die Menschen, sagte Markus Bräuhaupt von der Wasserrettung Kärnten.

„Es ist leider oft so, dass die Leute gerade jetzt durch das Stand-up-Paddel immer weiter auf den Seen hinauskommen und sich dann eben überschätzen. Auch Urlauber, die eben die Gegebenheiten nicht kennen, die nicht wissen, aus welcher Richtung kommt das Wetter, haben halt immer wieder einmal Probleme“, so Bräuhaupt. Die Wasserrettung ist in diesen Tagen daher auf vielen Kärntner Seen im Einsatz.

Wetterapps

Geplante Tour notfalls absagen

Aber auch für Wanderer birgt das Wetter viele Gefahren. Die Bergrettung empfiehlt daher, Touren gut und realistisch zu planen. Im Regelfall werde ein Gewitter wenige Stunden vorher angekündigt und darauf müsse man reagieren, sagte Gernot Koboltschnig von der Bergrettung Kärnten: „Der wichtigste Schutz ist derjenige, dass ich mich gut vorbereite und mitunter eine Tour an einem Tag, an dem es Gewitter geben kann, absage.“

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Ein gutes Wetterradar liefert sichere Ergebnisse

Wetterentwicklung genau beobachten

Neben den aktuellen Wetternachrichten bieten auch diverse Apps auf dem Handy einen Überblick über die Wetterentwicklung der nächsten Stunden. „Mit den Wetter-Apps kann man die aktuelle Situation recht gut anschauen“, sagte Christian Stefan von GeoSphere Austria. So sei etwa die kostenlose App „Wetterzone“ sehr zu empfehlen. Ein Wetterradar würde dabei gute Einschätzungen für die jeweils nächsten Stunden liefern.

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Wetter-Apps können auch unzuverlässig sein

Wetter-App nicht blind vertrauen

Vor allem Langzeitprognosen von internationalen Apps müsse man aber mit Vorsicht genießen. Je nach Anbieter kommen unterschiedliche Berechnungsmodelle zum Einsatz. Ein grob aufgelöstes Wettermodell könne man für Kurzzeitprognosen zwar hernehmen, nicht aber für langfristige Prognosen, so Christian Stefan: „Gerade im Sommer mit lokalen Wettererscheinungen und Gewittern ist das dann nicht immer zutreffend.“ In solchen Fällen müsste man sich mehrere Wetterkarten ansehen. „Ganz schnelle Informationen bekommt man da wahrscheinlich nicht, da müsste man sich schon tiefer damit beschäftigen.“

Warnsignale beachten

Badegäste sollten zudem die Warnsignale an den Kärntner Seen beachten. Im Strandbad Klagenfurt etwa gibt es entsprechende Durchsagen, wenn sich Gewitter ankündigen. Außerdem werden an den großen Kärntner Badeseen orange Warnblinkanlagen der Wasserrettung eingesetzt. „Wenn man dieses Blinklicht sieht, sollte man schauen, dass man schnellstmöglich Richtung Ufer kommt“, so Markus Bräuhaupt von der Wasserrettung.

Ärgerlich sei es hingegen, wenn Leute trotz Sturmwarnleuchte hinausschwimmen und zu holen seien, sagte Markus Bräuhaupt von Wasserrettung Kärnten. Auch für die Rettungskräfte seien solche Einsätze sehr forderd. „Wir stehen dann im Sturmregen am Einsatzboot und es wird auch gefährlich für das Boot, wenn die Wellen höher werden“, so Bräuhaupt. In diesem Fall hilft auch das beste Warnsystem nichts mehr.