Soziales

Kampf um Pflegekräfte

Die Gewerkschaft für mobile Pflegekräfte und Pflegekräfte in privaten Heimen befürchtet einen Kampf um die Arbeitskräfte in Kärnten. Wenn die KABEG ihre Gehälter in den Spitälern anhebt, fürchtet man noch mehr Abwanderung. Die Politik müsse Vorkehrungen treffen, so die Gewerkschaft, wie etwa ein einheitliches Gehaltsschema.

Valid Hanuna, der Gewerkschafter für private Pflegekräfte, rechnet derzeit die Gehaltsmodelle seiner etwa 5.000 Mitglieder in Kärnten durch. Schon jetzt zeigt sich – noch im alten Gehaltsschema – dass Pflegekräfte im Krankenhaus deutlich mehr verdienen: „Wenn wir uns die Gehaltszettel von Kollegen anschauen, sind immer ein paar hundert Euro Unterschied zwischen dem extramuralen (Bereich außerhalb der Spitäler, Anm.) Bereich und dem Bereich der KABEG.“ Dafür gebe es mehrere Gründe, vielleicht seien es Nachtdienste, Zulagen, Zuschläge. Er wisse es nicht genau, so Hanuna. Es sei schwer zu vergleichen.

Wenn Spitäler noch mehr zahlen, werden viele wechseln

Diese Situation werde sich verschärfen, wenn die Landesspitäler möglicherweise ihre Gehaltsmodelle an die der Steiermark anpassen. Somit wären die Krankenhäuser finanziell noch attraktiver, befürchtet Hanuna: „Prinzipiell ist jeder Schritt zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im Bereich der Pflege zu begrüßen. Die Politik muss aber darauf achten, dass es nicht nur die Krankenhäuser gibt, sondern auch den extramuralen Bereich, das heißt Pflegeheime und mobilen Dienste.“ Dafür seien Vorkehrungen zu treffen, dass es zu keiner Massenabwanderung aus diesem Bereich komme.

Denn bereits jetzt würden immer öfter Pflegekräfte in Krankenhäuser wechseln. Wünschenswert wäre auch für die Gewerkschaft ein einheitliches Pflegegehaltsmodell in Österreich. KABEG-Vorstand Arnold Gabriel forderte ein solches bereits für Ärzte und Pflegekräfte – mehr dazu in KABEG will Gehälter in Spitälern erhöhen.

Föderalismus als Bremse

Große Hoffnung hat Hanuna aber nicht: „Als gelernter Österreicher muss man sagen, solange es den Föderalismus gibt, wird es wahrscheinlich so etwas nicht geben.“ Deshalb wolle er vorerst weiterhin für bessere Arbeitsbedingungen in der privaten Pflege mit dem Land Kärnten verhandeln. Als nächster Schritt müsse dann über mehr Geld gesprochen werden, so Hanuna.