Die Radarkuppel am Zirbitzkogel in den Seetaler Alpen ist weithin sichtbar. Auf 2.370 Meter Höhe hat man freie Sicht in alle Himmelsrichtungen – die besten Voraussetzungen für ein zuverlässiges Wetterradar. Die Austro Control Klagenfurt und Graz betreuen die Station.
Niederschlagsart wird erkannt
„Was diese Wetterradaranlage von Austro Control auszeichnet, ist, dass hier nicht nur festgestellt werden kann, ob und wo es gerade regnet, sondern dass auch festgestellt werden kann, in welcher Intensität und ob es sich möglicherweise eben gerade auch um Schnee oder um Hagel handelt, der hier entsteht“, sagte Markus Pohanka, Sprecher der Austro Control.
Möglich macht das eine vier Meter große, permanent rotierende Radarantenne. Sie dreht sich, je nach Niederschlag 16- bis 37-mal pro Minute und wird anhängig davon auch nach oben verstellt. „Sie dreht sich elevationsmäßig in die Höhe und macht immer einen 360-Grad-Scan und nach fünf Minuten haben wir ein Gesamtbild der Wettersituation in diesem Raum“, sagte Volker Marterer, von der Austro Control Technik.
„Himmel wird abgetastet“
Mittels elektromagnetischer Wellen wird der Himmel gewissermaßen abgetastet. Niederschlagsteilchen reflektieren die Wellen, liefern ein Echo und ergeben ein Radarbild. Weil sich die Antenne in alle Richtungen bewegt, erkennt das Radar auch die Form des Niederschlags. „Damit können wir darstellen, handelt es sich nur um kleine Tropfen oder handelt es sich um große Eiskörner und mit einer Genauigkeit bis zu 240 Kilometer und bis zu einer Höhe hinauf von 15.000 Kilometer circa“, so Marterer.
Daten rund um die Uhr
Der Zirbitzkogel deckt den Süden Österreichs ab. Mit den Daten der weiteren Radarstationen in Tirol, Oberösterreich und Niederösterreich werden die Niederschläge im gesamten Bundesgebiet erfasst. Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.
Die Station ist mit Batterien und einem Notstromaggregat, das sofort anspringen kann, ausgerüstet. Die wichtigen Wetterinformationen können somit ununterbrochen der Flugsicherung der Austro Control zur Verfügung gestellt werden, sagte Markus Pohanka, Sprecher der Austro Control. Erkennt das Radar Gewitterzellen, werden Flugzeuge im Luftraum über Österreich umgeleitet. Unverzichtbar sind die Daten auch für die Meteorologen bei allen Unwetterwarnungen.