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Umwelt

Kärnten bekommt Starkregen-Warnsystem

Kärnten bekommt als erstes Bundesland ein Starkregen-Warnsystem. Ab April soll damit begonnen werden, sämtliche Niederschlagsmengen in einem engen Raster zu erfassen, um dann bei dem Erreichen von Schwellenwerten, die Landesalarm- und Warnzentrale verständigen zu können.

Das im Spiegelsaal der Landesregierung präsentierte Niederschlags-Warnsystem sei vor allem für die Meteorologen und Einsatzorganisationen von großer Bedeutung, sagte Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ). Es gehe darum darum sich bei Unwettern mit extremen Niederschlagsmengen, einen Zeitvorsprung zu verschaffen, um in den betroffenen Gemeinden alle notwenigen Sicherheitsvorkehrungen treffen zu können. Das Warnsystem ist als Ergänzung zum bestehenden Monitoring zu verstehen.

Daniel Fellner und Christian Stefan
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Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner und Christian Stefan von Geosphere Austria

„Wir arbeiten die Katastrophen sensationell auf, in der Zeit davor gibt es aber noch Optimierungsbedarf. Deshalb haben wir uns zusammengesetzt und geschaut, wie wir in der Alarmierung noch besser sein können als in der Vergangenheit.“ Das System beobachtet automatisiert und übergibt die Warnungen dann auch automatisch an die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ), so Fellner. „Es ist nicht notwendig, dass ein Mitarbeiter mitten in der Nacht bei Geosphere Austria sitzt, sondern das wird das Programm übernehmen.“

Mehr Niederschlag in Zukunft

Der Meteorologe Christian Stefan von Geosphere Austria erklärte, wie das Warnsystem ab April funktionieren soll. „Die Niederschlagsdaten werden in Fünf-Minuten-Intervallen im Kilometerraster analysiert. Die Mengen werden laufend aufsummiert. Sobald ein Schwellenwert an einem Punkt überschritten wird, erfolgt eine automatische Alarmierung der LAWZ.“

Dass auch in Zukunft wieder regional, vor allem in den Gebirgsregionen, mit extremen Regenmengen zu rechnen ist, das sei so gut wie sicher, sagte Christian Stefan. „Durch die wärmere Atmosphäre ist zu erwarten, dass der Wasserkreislauf kräftiger ablaufen wird, weil mehr Energie in der Atmosphäre steckt und deshalb größere Niederschlagsmengen kommen werden.“ Alle Zukunftsszenarien würden in diese Richtung zeigen. Knapp 100 Messtellen in Kärnten liefern die Basis für die Rechenmodelle des neuen Warnsystems.