Franz Miklautz
ORF
ORF
Leute

Miklautz bekommt Walther Rode-Preis

Weil Franz Miklautz einige der wichtigsten Eigenschaften für zukunftsträchtigen Journalismus vereinigt, bekommt er den Walther-Rode-Preis. So lautet eine Begründung des Medienhauses Wien zur Preisverleihung. Miklautz betreibt den Journalismus-Blog Mediapartizan.at und ist als freier Autor für mehrere Zeitungen tätig.

Gegen den freien Investigativjournalisten war wegen seiner Recherchen rund um Gehälter und Überstundenzahlungen im Klagenfurter Rathaus wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses ermittelt worden – mehr dazu in Causa Miklautz: Verfahren eingestellt. Das zog in Österreich und Europa eine Welle der Empörung im Bezug auf die Pressefreiheit nach sich.

„Korrupter Verwaltung getroffen und offengelegt“

„Er macht Lokaljournalismus mit profunder Ortskenntnis, gräbt vor Ort investigativ in die Tiefe und hat den Mut zur Tätigkeit als freier Journalist in vielen Kanälen“, sagte der Geschäftsführer von Medienhaus Wien Andy Kaltenbrunner. Die Recherchen von Miklautz, der den Journalismus-Blog Mediapartizan.at betreibt und als freier Autor unter anderem bei „profil“, „Falter“, „Kleiner Zeitung“ und „Kärntner Monat“ veröffentlichte, hätten neuralgische Punkte von korrupter Verwaltung getroffen und offengelegt, „wie dringend ein Informationsfreiheitsgesetz in Österreich fehlt, das zu Aufklärung ohne staatliche Bedrohung beitragen muss“.

Walter Rode Preis seit 2011 vergeben

Der von der Forschungsgesellschaft Medienhaus Wien mit 5.000 Euro dotierte Preis wird am 24. Oktober mit wissenschaftlich begründeter Laudation verliehen. Seit 2011 wird der Preis jährlich vergeben, zur Würdigung von journalistischem und publizistischem Schaffen, das sich durch qualitätsvolle und vom tagespolitischen Opportunismus unbeeinflusste Haltung ausweist, heißt es.

Die Auszeichnung erfolgt jedes Jahr für „qualitätsvolle und vom tagespolitischen Opportunismus unbeeinflusste Haltung im Journalismus“ im Andenken an den österreichischen Rechtsanwalt und Publizisten Walther Rode (1876-1934), dem ab 1928 ein weiteres Arbeiten in Österreich unmöglich war und dessen Bücher und Schriften im Faschismus verboten wurden.