Wirtschaft

ADEG führt Gespräche mit Privaten

Nach den Kündigungen bei der Genossenschaft ADEG Wolfsberg, die auch Filialen in den Bezirken Völkermarkt und Klagenfurt-Land betreibt, führt die Geschäftsführung nach eigenen Angaben Gespräche mit privaten Betreibern. Am Mittwochabend gibt es Informationsveranstaltungen der AK für Betroffene. Offen ist auch die Zukunft des Lagers in St. Andrä/Lavanttal.

Nach wie vor ist nicht klar, wie viele der rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt wurden. Da dies von der Geschäftsführung nicht zu erfahren ist, erhofft sich die Gewerkschaft Näheres bei den Informationsveranstaltungen für die Betroffenen am Mittwochabend in der Arbeiterkammer Wolfsberg und in Völkermarkt mit Beginn jeweils um 19.15 Uhr.

„Schon länger Gerüchte“

Gerüchte über Kündigungen und Filialschließungen bei ADEG Wolfsberg habe es schon länger gegeben, so Günter Granegger von der Gewerkschaft der Privatangestellten: „Das ist schon seit Monaten so, was wir jetzt erfahren haben. Aber wir werden heute am Abend mehr wissen. Von der Geschäftsführung aus kriegt man relativ rare Informationen. Es muss einfach Klarheit auf den Tisch und die Geschäftsführung wird aufgerufen, die Mitarbeiter ordnungsgemäß zu informieren.“

Da es keinen Betriebsrat bei ADEG Wolfsberg gibt, tut sich auch die Gewerkschaft schwerer. Granegger hat aber auch gute Nachrichten für die gekündigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. SPAR und der Billa-Konzern hätten sich gemeldet. Wer gekündigt werde, solle sich unbedingt an diesen Standorten bewerben, sie würden mit Handkuss genommen.

Unverständnis bei Gewerkschaft

Auch gegenüber den Medien sagte die Geschäftsführung, man suche private Betreiber. Auf die Frage, ob er wisse, warum es dann Kündigungen gebe, sagte Granegger: „Genau da gibt es Unverständnis. Denn wenn ein Standortbetreiber eine Filiale übernimmt braucht er die Beschäftigten und das Stammpersonal, die kennen ja die Bevölkerung und alles.“ Die Gewerkschaft informierte alle 17 Standorte von ADEG Wolfsberg über die stattfindenden Informationsveranstaltungen für die Betroffenen. Der Rat lautet nach wie vor, zuerst informieren, dann erst unterschreiben.

Auch Lager in St. Andrä betroffen

Bei der Gewerkschaft laufen seit Dienstag die Telefone heiß. Immer wieder melden sich nach Bekanntwerden der Kündigungswelle betroffene Mitarbeiter. Nicht nur aus den Filialen, sondern auch aus dem Lager in St. Andrä, sagt Florian Klengl von der Gewerkschaft vida: „Unseren Informationen nach sollen bis Ende dieser Woche alle Lagearbeiter ihre Kündigung, sowie eine Verschwiegenheitsvereinbarung bekommen.“

Betroffen sind 20 Mitarbeiter, darunter auch Lkw-Fahrer, die die Filialen beliefern. Einige von ihnen hätten bereits Mitte Mai die Kündigungen erhalten. Unklar ist die Situation für die Gastronomiemitarbeiter, die in den ADEG-Kaufhäusern untergebracht sind, sagt Klengl: „Köche und Servicekräfte sind natürlich hochgradig nervös, weil sie nicht wissen, wie es mit ihnen weiter geht.“ Die Gewerkschaft ruft nochmals alle Betroffenen auf, sich zu melden, damit ihnen geholfen werden kann. Gerüchten zufolge könnte das Lager sogar schon verkauft worden sein.