Mure in Kremsbrücke
FF Eisentratten
FF Eisentratten
Wetter

Starkregen, Hagel und Muren

Bei starken Gewittern am Mittwochabend sind die Feuerwehren bis Mitternacht rund 90-mal im Einsatz gewesen. Zahlreiche Bäume stürzten um, Dächer wurden beschädigt. In der Gemeinde Krems in Kärnten waren am Donnerstag noch 600 Bewohner eingeschlossen. Besonders betroffen waren die Bezirke Spittal, Villach-Land und Klagenfurt-Land.

Gegen 18.00 Uhr waren bereits zahlreiche Feuerwehren im Bezirk Spittal an der Drau im Einsatz. Laut Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) gab es Einsätze in Möllbrücke, Kremsbrücke, Spittal, Leoben, Eisentratten und Millstatt, sowie im Lieser- und Maltatal. Wenig später setzte auch in Villach Hagel ein. Teilweise waren die Hagelkörner so groß wie eine Hand. Auch die Situation auf der Tauernautobahn sowie Landesstraßen war gefährlich, weil aufgrund des Starkregens Aquaplaning-Gefahr herrschte.

Unwetter Nachschau

Die Einsatzkräfte waren unter anderem damit beschäftigt, gegen Überschwemmungen bei Gebäuden zu helfen. Zusätzlich entstand Gefahr, weil aufgrund des starken Sturms auch Bäume umknickten.

Verkehr stockte wegen Hagels

Gegen 17.45 Uhr langten bei der Polizeiinspektion Möllbrücke mehrere telefonische Anzeigen wegen schwerer Unwetter bzw. Unwetterschäden im Bereich Lendorf ein. Bei Lurnfeld hagelte es stark mit Hagelkörnern zwischen fünf und acht Zentimetern. Der Verkehr auf der Drautalstraße (B100) kam zum Stillstand.

Hagel in Treffen

Durch die sturmartigen Böen wurden im Verlauf der Drautalstraße von Lendorf in Richtung Spittal unzählige Bäume entwurzelt, die teilweise in die Fahrbahn ragten und diese blockierten. Die Räumung bzw. Entfernung wurde durch die im Einsatz stehenden FF Lendorf und Möllbrücke durchgeführt. Der Verkehr war im Bereich zwischen Mitterbreiten (Gemeinde Lurnfeld) bis Spittal von 17.45 Uhr bis 18.30 Uhr stark behindert.

Hagelkorn auf einer Hand
FF Metnitz
Hagelkorngröße im Bereich Metnitz

In Metnitz waren die Hagelkörner so groß, dass ein Dach durchschlagen wurde.

Katschbergstraße gesperrt

Entlang der Katschberg Straße (B99) wurden mehrere Bäume entwurzelt oder geknickt und über die Fahrbahn der B99 geworfen. Es traten auch mehrere Bäche über das Ufer. In Krems in Kärnten war die B99 im Ortsteil Leoben Nord wegen Muren nicht mehr passierbar. Betroffen waren auch die Gemeindestraßen in den Ortschaften Leobengraben und Pressingberg. Die Straßenmeisterei Spittal/Drau sowie die örtlichen Feuerwehren waren auch am Donnerstag noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Verletzt wurde nach letzten Erkenntnissen niemand, es entstand jedoch enormer Sachschaden und die Aufräumarbeiten dürften noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Auch am Freitag gingen im Liesertal die Aufräumarbeiten weiter. Für Anrainer wurde die B99 in Freitagfrüh kurzzeitig geöffnet, so der stellvertretende Bezirkshauptmann von Spittal Markus Lerch. „Es besteht die Möglichkeit, dass die Straße bis 8.00 Uhr von den Anrainern frequentiert werden kann. Arbeitswege sollen wieder ermöglicht werden. Ab 8.00 Uhr wird die Straße dann wieder für die Räumungsarbeiten gesperrt.“ Der Fokus liege nun darauf, die Querläufe der Bäche zu reinigen. Da am Freitag wieder schwere Gewitter angesagt sind, wolle man gerüstet sein, so Lerch.

Linienbus von Stein getroffen

Im Bereich Rennweg/Katschberg ging eine Mure nieder und verlegte die L19 im Bereich des ehemaligen Gasthauses Rauter. Mehrere Anrainer und die Besatzung der Streife Gmünd waren zwischen mehreren Muren eingesperrt und die L19 war auf mehreren Stellen nicht mehr befahrbar. Aufgrund mehrerer abgegangenen Muren, unter anderem über die B99 in St. Nikolai, war eine Zufahrt nicht mehr möglich, es wurde die Straßenmeisterei in Kenntnis gesetzt.

Im Bereich St. Nikolai (Gemeinde Krems in Kärnten) wurde auch ein Linienbus entdeckt, dessen Schiebetür durch einen Stein komplett zerschlagen worden war. Verletzt wurde dabei niemand.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Die Situation nach einem Murenabgang in KremsbrŸcke mit zerstörter Hausmauer
APA/FF-EISENTRATTEN
Die Situation nach einem Murenabgang in KremsbrŸcke mit zerstörter Hausmauer
Die Situation nach einem Murenabgang in Kremsbrücke mit Gesteinsmure
APA/FF-EISENTRATTEN
Mure in Kremsbrücke
Mure in Kremsbrücke
FF Eisentratten
Mure in Kremsbrücke
Die Situation nach einem Murenabgang in Kremsbrücke mit Überschwemmung
APA/FF-EISENTRATTEN
Überschwemmung in Kremsbrücke
Mure in Kremsbrücke
APA/MARKUS ANGERER
Mure in Kremsbrücke
Mure in Kremsbrücke
FF Eisentratten
Mure in Kremsbrücke
Einsatz der Feuerwehren
FF Eisentratten
Mure in Kremsbrücke
Verlegte Straße Innerkrems
FF Eisentratten
Verlegte Straße im Bereich Innerkrems
Vermurte Straße Innerkrems
FF Eisentratten
Verlegte Straße im Bereich Innerkems

Auto von Mure verschüttet

In der Ortschaft Kremsbrücke (Gemeinde Krems in Kärnten) entstand an zwei Häusern enormer Sachschaden. Weiters wurde ein Auto durch eine Mure beinahe zur Gänze verschüttet. Besitzer der Häuser ist der Niederländer Jan Heine: „Der kleine Bach hat angefangen zu rinnen und dann hat man schon gehört, dass die Bäume abbrechen und mit vielen Steinen herunter kommen. Wir sind geflüchtet und dann war die große Mure da. Hoffentlich können wir das wieder schnell aufbauen, wir wollten die Häuser vermieten.“

Verletzt wurde niemand. In den Kremser Ortschaften St. Nikolai und Kremsbrücke waren zu Mittag noch 600 Bewohner von Muren eingeschlossen. Der stellvertretende Bezirkshauptmann Markus Lerch sagte, die B99 bei Kremsbrücke werde nach den Arbeiten am Abend bis um 8.00 Uhr Früh freigegeben: „Von 8.00 Uhr bis voraussichtlich 16.00 Uhr gehen die Arbeiten weiter und die Straße ist wieder gesperrt.“ Dann sollte die B99 wieder frei gegeben werden. Bei der L19 werden die Arbeiten noch länger, bis Mitte oder Ende nächster Woche dauern, sagte Lerch.

Jan Heijne Zimmervermieter
ORF
Zimmervermieter Jan Heijne hatte seine Ferienhäuser gerade fertiggestellt, beide wurden verschüttet

Surfer aus Millstätter See gerettet

Im Zuge des Seedienstes durch das Boot Millstatt wurde nach mehreren Anzeigen während des Unwetters nach drei vermutlichen Schwimmern im Bereich des Strandbades Millstatt gesucht. Im Einsatz standen die FF Millstatt und die Wasserrettung Ferndorf. Dabei stellten sich die vermeintlichen Schwimmer als Bojen heraus. Im Zuge dieses Einsatzes wurde vom Polizeiboot Millstatt jedoch ein 31-jähriger Foilsurfer aus dem Bezirk Feldkirchen in der Seemitte gesichtet und aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse aus Seenot gerettet.

Saharastaub auf dem schwarzen Lack eines Autos
ORF/Nadja Kopeinig
Wüstenstaub auf Autos: Mit der extrem heißen Luft bringt die Südwestströmung auch Saharastaub nach Kärnten

Schäden auch in Landwirtschaft

In Kärnten waren Ackerkulturen (Mais, Soja, Getreide) und Grünland betroffen, auf 1.300 Hektar entstand ein Schaden von rund 800.000 Euro. Am Donnerstagabend kann es noch einmal in Oberkärnten zu Gewittern kommen, bis am Freitag die Hitze gebrochen wird. Für Freitag werden ebenfalls teilweise heftige Gewitter vorhergesagt, es bleibt schwül.