Um 10.00 Uhr kamen 230 der insgesamt 600 Freizeitpädagoginnen in Klagenfurt zusammen. Ihr Streikbeschluss war nur noch Formsache. An 60 Schulstandorten in Klagenfurt, Villach und den Bezirken Klagenfurt-Land und Villach-Land fällt damit am Montag die Nachmittagsbetreuung aus. Die Eltern von 2.000 Kindern wurden informiert, Horte sind nicht betroffen.
Freizeitpädagogen Gewerkschaft
Gewerkschaft: Stimmung eindeutig
Die Stimmung sei eindeutig. Auch zahlreiche Schuldirektorinnen und Eltern würden sich hinter die Freizeitpädagoginnen stellen, sagte Ralph Sternjak von der Gewerkschaft GPA. Laut Gesetzesentwurf des Bildungsministeriums sollten die Pädagoginnen künftig auch im Unterricht mithelfen.
Durch eine Novelle des Schulgesetzes, die demnächst in Begutachtung geht, sollen die Freizeitpädagoginnen und -pädagogen durch sogenannte Assistenzpädagogen ersetzt werden. Für rund 600 Beschäftigte in Kärnten würde das Gehaltseinbußen von bis zu 19 Prozent sowie schlechtere Arbeitsbedingungen. Auch die Ausbildung würde von zwei auf ein Semester verkürzt, dafür sei künftig die Matura Voraussetzung.
Verschlechterungen für Kinder befürchtet
Dunja Abuja ist Betriebsrätin des Betreibers Kindernest, sie sagte, Assistenzpädagoginnen seien Handlanger der Lehrer, wie es im Gesetz gehandhabt werde. Das wolle man auf keinen Fall, man wolle dass die gute Ausbildung bleibe, man können sie verbessern, aber nicht verschlechtern, so Abuja. Wie Kerstin Tschebull aus Schiefling befürchten viele Pädagoginnen vor allem Nachteile für die Kinder, denn der Druck auf die Kinder werde immer größer, sagte sie. Die Freizeit werde weniger, das sei der Bereich, der den Pädagogen am wichtigsten sei.
Weiterer Streik nicht ausgeschlossen
Mit dem Streik will die Gewerkschaft das Bildungsministerium zum Einlenken bewegen. Letzte Woche wurde bereits in anderen Bundesländern die Arbeit niedergelegt. Sternjak ortet breite Unterstützung für die Anliegen. Aus ganz Kärnten kämen positive Meldungen von Eltern über Direktoren und Lehrer. Ein weiterer Streik sei noch vor den Ferien möglich. Sollte es dazu kommen, würden sich die Freizeitpädagoginnen und -pädagogen aus allen Kärntner Bezirken anschließen.