Der Almsommer auf der Reisacher Jochalm hat gerade erst begonnen, schon ist er wieder vorbei, sagte Martin Nemas: „Wir haben vor ungefähr zehn Tagen die Schafe auf die Reisacher Jochalm aufgetrieben, und nach vier Tagen ist eine Meldung von einem Wanderer gekommen, dass dort oben Schafe liegen. Ich habe das natürlich dem Wolfsbeauftragten vom Land Kärnten gemeldet. Die sind dann sofort gekommen, haben sich das angeschaut und den Wolfsriss festgestellt. Am vergangenen Sonntag habe ich wieder die Meldung bekommen, dass weitere Schafe oben liegen, wir haben weitere zehn Stück gefunden.“
Restliche Schafe ins Tal gebracht
14 der insgesamt 45 Schafe, die von den Bauern aufgetrieben wurden, wurden vom Wolf gerissen. Am Mittwoch wurde versucht, die verbliebenen Tiere wieder ins Tal zu bringen, so Nemas: „Alle haben wir gestern nicht bekommen, die sind eben oben versprengt worden, die sind noch unterwegs. Wir werden es am Samstag noch einmal probieren, zehn bis 15 Stück sind noch oben.“
Noch steht nicht fest, ob es nicht noch zu weiteren Wolfsrissen kam. Für Nemas steht jedenfalls fest, dass er seine Schafe heuer nicht mehr auf die Alm auftreiben wird: „Nein, unter den Umständen sicherlich nicht mehr. Weil mit solchen Verlustzahlen bringt es nichts mehr, aufzutreiben. Wir haben letztes Jahr auch Tiere oben gehabt, jahrelang schon, letztes Jahr sind keine gerissen worden.“
Wenige Kilometer weiter, auf der Jaukenalm bei St. Daniel, dürfte ein Wolf mehrere Jungkühe (Kalbinnen) in den Tod gehetzt haben. Die Tiere wurden verendet am Fuß einer Felswand gefunden.