Klinikum Klagenfurt
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Chronik

Neues „Kopfzentrum“ im Klinikum geplant

Die Belastung in den Spitälern sei generell sehr hoch, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der KABEG. Themen sind Bettensperren, Ärztemangel und fehlende Pflegekräfte. Bei der Gesundheitsversorgung habe sich dennoch vieles verbessert. Und die KABEG plant und ein neues „Kopfzentrum“ im Klinikum Klagenfurt.

Bis 2029 soll auf der Westseite des Klinikums das neue Kopfzentrum entstehen. Es ist ein 100-Millionen-Euro-Projekt für die Abteilungen HNO, Augenheilkunde, Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie für die Tageskliniken. Die Altbauten werden geschleift. Bestehende Abläufe sollen durch den Neubau auf der „grünen Wiese“ nicht beeinträchtigt werden.

Kabeg Spitalsprobleme

Patientenversorgung auf hohem Niveau

Die Patientenversorgung sei in den KABEG-Häusern auf hohem Niveau, hieß es. Auch die Notarztversorgung habe sich dank Umstellungen verbessert. Rudolf Likar, der Primarärztesprecher des Klinikum: „Die Kolleginnen können sich aussuchen, ob sie in der Dienstzeit fahren oder das freiberuflich machen. Seit wir das so machen, haben wir keine Probleme mehr bei der Besetzung der Notarzt-Stützpunkte. Damit können wir die Versorgung gewährleisten.“

Im Klinikum Klagenfurt sind von 1.300 Betten derzeit 55 gesperrt. Mit Personalproblemen habe das nur bedingt zu tun, heißt es. Jörg Weber, Bettenkoordinator und Primarius der Neurologie: „Eine Reserve von 15 Prozent ist sehr wichtig, das hat man auch in der Covid-Zeit gesehen. Hätten wir die reserve nicht gehabt – und es gibt durchaus politische Player, die das wegrationalisieren wollen – dann fallen wir mit Personal und Infrastruktur auf die Nase.“

Gang im Klinikum
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Ein Teil er Betten soll als Reserve gesperrt sein

Vorerst nur ein Primärversorgungszentrum

Mit über 1.000 Ärztinnen und Ärzten sowie 3.658 Pflegekräfte gibt es in der KABEG aktuell einen Höchststand an Beschäftigten. Die Belastung sei dennoch sehr hoch. Auch weil der Andrang auf die Ambulanzen stetig steige, ebenso das Anspruchsdenken mancher Patienten. Entlastung sollten Primärversorgungszentren (PHC) mit mehreren Ärzten unter einem Dach bringen. In Kärnten gibt es derzeit aber erst ein solches Zentrum, das Medineum in Klagenfurt.

Schon ein Fünftel aller Fachärzte und fast die Hälfte aller Pflegebediensteten arbeitet Teilzeit. Immer wieder wechseln auch erfahrene Oberärztinnen in den niedergelassenen Bereich. Vorstand Gabriel sagte, es ei ihm ein Anliegen, für arriviertere Oberärztinnen ein Angebot zu schaffen, das sie von Nachtdiensten entlastet, damit sie eher am Tag und damit auch für die Ausbildung von Jungärzten verfügbar sind.

Anmeldung Medineum
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Entlastung für die Spitäler gibt es vorerst nur durch ein einziges Primärversorgungszentrum

20 Millionen Euro in Brandschutz investiert

Ein Brand in einem Krankenhaus in Mödling (Niederösterreich), bei dem drei Patienten getötet worden sind, hat auch eine Debatte über den Brandschutz in Spitälern ausgelöst. Laut den bisherigen Ermittlungsergebnissen deutet bei dem Brand viel auf eine Zigarette als Auslöser für das Feuer hin. Ein technischer Grund wurde ausgeschlossen – mehr dazu in Brand im Spital: Sachverständiger bestellt (noe.ORF.at).

In den Kärntner Spitälern sei während der letzten Jahre viel in den Brandschutz investiert worden, hieß es von der KABEG. Mehr als 20 Millionen Euro seien in Brandschutzmaßnahmen für die fünf Krankenanstalten investiert worden, sagte KABEG-Vorstand Arnold Gabriel: „Damit wurden die Krankenanstalten so sicher wie möglich gemacht.“

OP-Saal mit Ärzten
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Der Brandschutz macht die Spitäler so sicher wie möglich"

Menschliche Fehler „nie ausgeschlossen“

Was aber nie ausgeschlossen werden kann, sind menschliche Fehler. Gabriel: „Wo Menschen sind, menschelt es. Individuelle Dinge, wie sie offenbar in Mödling passiert sind, sind nie zu 100 Prozent zu vermeiden. Aber wenn etwas passiert, sind wir mit unseren Einsatzteams – mit denen auch ständig geübt wird – sehr gut gewappnet, dass wir Schlimmeres verhindern können.“

Der Brandschutz sei durch technische Vorkehrungen vorgesehen, mit Brandschutzabschnitten und speziellen, kurzfristig aktivierbaren Brandlöschsystemen, sagte Gabriel: „Wir sind ja mit der Feuerpolizei im engsten Austausch und versuchen hier State of the Art zu sein.“