Gernot Stichhaller mit Fahrgast Walfriede Toff
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Soziales

Neues Seniorentaxi in Maria Saal

Seit 25. Mai 2023 ist in Maria Saal ein eigenes Taxi für Senioren unterwegs. Betrieben wird es vom Verein Mobil 60 Plus. Jedes Mitglied kann die Dienste in Anspruch nehmen. Die Fahrer arbeiten ehrenamtlich und sind klimafreundlich mit einem Elektroauto unterwegs.

Ob zum Arzt, zum Friseur oder zu Freunden, mit dem neuen Seniorentaxi soll die ältere Generation in Maria Saal mobiler werden. Der Bedarf ist groß, die 38 Ortschaften im Gemeindegebiet mit dem öffentlichen Verkehr nur schwer erreichbar. Vereinsobmann Gernot Stichhaller sagte: „Wir haben in Maria Saal sehr viele noch agile und rüstige Seniorinnen und Senioren, aber wir haben auch einige, die Unterstützung brauchen. Und genau für diese, die Unterstützung brauchen, gibt es diese freiwilligen Fahrer.“ Brauche ein Mitglied einen Fahrer oder das Auto brauche man nur anrufen und normalerweise sei das Auto binnen einer Viertelstunde vor Ort.

Maria Saal
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Maria Saal besteht aus 38 Ortschaften ohne ausreichende Öffi-Verbindungen

Innerhalb des Gemeindegebiets koste die Fahrt zwei Euro, so Stichhaller. Man kaufe einen Freifahrtschein mit zehn Fahren, der kostet 20 Euro. Es sei auch möglich, das Gemeindegebiet zu verlassen, das koste dann das Doppelte.

neues Seniorentaxi in Maria Saal

„Zu Fuß sehr beschwerlich“

Das Angebot kann nur von Mitgliedern genutzt werden. Gefahren wird hauptsächlich im Gemeindegebiet. Walfriede Toff nutzt das Angebot regelmäßig und ist dankbar, denn sie hat keinen Führerschein: „Ich brauche es, damit ich nicht mehr so viel zu Fuß gehen muss, weil es wird doch immer beschwerlicher. Es ist auch sehr viel Verkehr, ich muss immer am Bankett gehen.“ Gefahren wird von Montag bis Freitag von 8.00 bis 12.00 und von 13.00 bis 17.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen gibt es keinen Dienst.

Freifahrtschein für zehn Fahrten
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Der Schein ist gut für zehn Fahrten und kostet 20 Euro

Gefördert von öffentlicher Hand

Sechs ehrenamtliche Fahrer gebe es derzeit, sagte Fahrer Erich Stark. Jede zweite Woche sei man dran, man bespreche die Dienste untereinander, das sei gar kein Problem. Von den 4.000 Maria Saalern sind rund 1.300 älter als 60. Daher setze sich auch die Gemeinde für das Projekt ein, sagte Bürgermeister Franz Pfaller (SPÖ). Es sei mit 38 Ortschaften ein weitläufiges Gebiet ohne öffentliche Verbindungen. Auch Land, Bund und EU fördern die Initiative. 80 Prozent der Projektkosten werden von der Leaderregion Mittelkärnten getragen. Die Idee ist so attraktiv, dass auch andere Gemeinden bereits um das Konzept anfragten.