Wirtschaft

Aktiengeschäft: BKS-Vorstand droht Klage

Der Streit zwischen der Uni Credit/Bank Austria und der Drei-Banken-Gruppe zu der auch die Kärntner BKS gehört, droht zu eskalieren. Nach Verlusten bei einem Aktiengeschäft aus dem Vorjahr verlangt die Bank Austria von der BKS, gerichtlich gegen ihre Vorstände vorzugehen.

Die Bank Austria ist größter Einzelaktionär bei der BKS, der Oberbank und der Bank für Tirol und Vorarlberg. Wüstenrot war an der Bank für Tirol und Vorarlberg beteiligt und verkaufte ihren Aktienanteil im Vorjahr. Das Vorkaufsrecht hatten laut Syndikats-Vertrag aus dem Jahr 1998 die BKS und die Oberbank mit einem festgelegten Preis.

Die beiden Banken machten von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch und verkauften die Aktien noch am selben Tag an die Generali Versicherung und die Stiftung der Bank für Tirol und Vorarlberg weiter – allerdings zu einem deutlich niedrigeren Börsenkurs als im Vertrag 1998 festgelegt. Da hakt die Unicredit Bank Austria ein, die bei dem Deal nicht zum Zug gekommen ist und so auch nicht durch einen höheren Aktienanteil mehr Kontrolle über die Drei-Banken-Gruppe erlangte. Genau diese stärkere Kontrolle fürchten die erfolgreichen Regionalbanken.

Aktionäre müssen über Schadenersatzklagen entscheiden

Die Unicredit/Bank Austria ortet jedenfalls einen Verlust durch den Deal bei Oberbank und BKS von je drei Millionen Euro. Daher sollen die Unternehmen über die Hauptversammlung dazu aufgefordert werden, gegen ihre Vorstände, also auch gegen den gesamten Kärntner BKS-Vorstand unter Chefin Herta Stockbauer, mit Schadenersatzklagen vorzugehen. Darüber müssen die Aktionäre entscheiden, die Bank Austria alleine kann das nicht. Die BKS-Hauptversammlung findet in neun Tagen statt.

BKS-Vorstand sieht keine Pflichtwidrigkeit

Vom BKS-Vorstand gibt es eine schriftliche Stellungnahme: Der Aktienankauf und Verkauf sei unter Einbeziehung von Gutachtern und rechtlichen Beratern eingehend geprüft worden. Die Aktien seien zu den Bedingungen der bestehenden Verträge erworben und zu Marktpreisen weiterveräußert worden.

Worin die Uni Credit/Bank Austria eine Pflichtwidrigkeit des Vorstands der BKS Bank erkennen will, sei in keiner Weise nachvollziehbar. Der Vorstand zeigt sich überzeugt, stets zum Wohl der Bank zu handeln und gehandelt zu haben, so die Stellungnahme im Vorfeld der Aktionärsversammlung. Friedensgespräche zwischen den Streitparteien der beiden Banken scheiterten zuletzt.