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Wirtschaft

Tourismus nach Wintersaison optimistisch

Die Reiselust ist laut Umfrage der Österreich Werbung wieder ungebrochen. Trotz Teuerung in vielen Bereichen planen 70 Prozent der Befragten einen Sommerurlaub. Die Kärntner Zahlen der vergangenen Wintersaison belegen den Aufwärtstrend. Mit 3,3 Millionen Nächtigungen wurde fast wieder das hohe Niveau vor der Pandemie erreicht.

Trotz der Teuerung in vielen Bereichen und trotz des Mitarbeitermangels bleibe die Stimmung positiv, hieß es bei einer Pressekonferenz der Kärnten Werbung. Dabei wurden auch die neue Werbekampagne und Neuerungen auf der Informationsseite der Kärnten-Homepage im Internet vorgestellt. Auf der Kärnten Homepage im Internet ist nun eine Art Emoji zu finden, ein blaues lachendes Gesicht, das Concierge – also Hausmeister oder Receptionist – genannt wird.

Tourismus

Künstliche Intelligenz ersetzt nicht persönliches Gespräch

Wird der Concierge angeklickt, kann jeder Interessierte Fragen stellen und bekommt in den meisten Fällen auch eine Antwort. Gefüttert wurde der Concierge mit viel Information, außerdem hat er über das Sprachprogramm ChatGBT Zugriff auf Quellen aus dem Internet. Klaus Ehrenbrandtner, der Geschäftsführer der Kärnten Werbung sagte, es handle sich um eine Art der Unterstützung für die Urlaubsexpertinnen bei der Kärnten Werbung: „Es wird nach wie vor den Service geben, dass die Gäste bei uns anrufen können und persönlich mit jemandem sprechen. Aber in den Zeiten, in denen unsere Urlaubsspezialistinnen nicht tätig sind – um 3.00 Uhr Früh am Samstag oder um 23.00 Uhr am Freitag – gibt es ab jetzt dieses Angebot, sehr schnell relevante Antworten auf die Fragen der Gäste zu bekommen, und das nicht nur in Deutsch, sondern in allen gängigen Sprachen.“

Klaus Ehrenbrandtner Geschäftsführer der Kärnten Werbung
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Klaus Ehrenbrandtner, der Geschäftsführer der Kärnten Werbung

Gäste sparen bei Unterkunft und Nebenausgaben

Eine Umfrage zeigt, dass Urlaubsentscheidungen wegen der Inflation bewusster getroffen werden. Preissensible Gäste buchen in Nebensaisonen, sparen bei der Unterkunft und bei Nebenausgaben. Für 66 Prozent der österreichischen Reisenden ist Qualität wichtiger als ein günstiger Preis. Kärnten möchte vom Tourismuskuchen mitnaschen.

Mit den drei Schwerpunkten Radfahren, Wandern und Seen soll gepunktet werden. Für die Sommerkampagne, die in den verschiedenen Medien zu hören und zu sehen sein wird, wurden 4,5 Millionen Euro ausgegeben, hieß es bei der Pressekonferenz. Der Slogan lautet: „Mach, was du liebst.“ Es gehe unter anderem um die Sehnsucht nach der Leichtigkeit des Lebens und der Suche nach Sinn, einem Post-Covid-Lebensgefühl, hieß es von der Kärnten Werbung.

Werbeplakat
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„Mach was Du liebst“ lautet der Slogan der Kärnten Werbung für den Sommer

Mobilität für Gäste wichtig

Eines der großen Themen sei die Mobilität, sagte Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP): „Wir sehen, dass immer mehr Gäste ohne eigenen Pkw anreisen und da reicht es nicht, zu sagen, ich hole den Gast vom Bahnhof ab.“

Es gehe darum, die ganze Reise der Gäste mit dem öffentlichen Verkehr begleiten zu können, sagte Schuschnig: „Egal ob der Gast zum Abendessen oder zu Ausflugszielen oder zum See fahren möchte, soll er die Möglichkeit haben, die Öffis zu nutzen.“

Sebastian Schuschnig Tourismuslandesrat ÖVP
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Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP)

Arbeitskräfte von außerhalb der EU benötigt

Was allerdings nahezu allen Betrieben zu schaffen macht ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Gefordert wird vom Bund, dass das Saison-Kontingent an Arbeitskräften aus Drittstaaten – also aus Nicht-EU-Ländern – angehoben wird. Momentan liegt die Grenze für ganz Kärnten bei 314 Personen.

Josef Petritsch, der Spartenobmann für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer (WK): „Wir schaffen es nicht, dass wir unsere offenen Stellen mit einheimischen Mitarbeitern besetzen können. Da reden wir nicht von Fachkräften wie Köchen oder Kellnern, sondern wir reden von den vielen Hilfsarbeiten, die auch erledigt werden müssen und wo wir keine Arbeitskräfte in Österreich finden.“

Josef Petritsch Wirtschaftskammer Spartenobmann Tourismus
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Josef Petritsch (WK): Brauchen Hilfskräfte

Entwicklung eines Ganzjahrestourismus

Das große Ziel lautet nach wie vor, Kärnten als Ganzjahres-Tourismusland zu etablieren. Auch das könnte sich positiv auf die Arbeitskräfte auswirken, sagte LR Schuschnig, weil das auch ein Schlüssel sein werde, um Personal sichern zu können: „Weil es natürlich für den Mitarbeiter etwas anderes ist, eine Perspektive für das ganze Jahr zu haben und nicht nur für wenige Monate.“

Kellnerin mit Roboter Franzi im Hotel Sandwirth
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Roboter Franzi bringt Geschirr in Küche

Und auch die moderne Technologie könnte mithelfen, den Arbeitskräftemangel zu mildern. Im Hotel Sandwirth in Klagenfurt bringt der Roboter Franzi das schmutzige Geschirr in die Küche und entlastet so die menschlichen Kolleginnen und Kollegen.