Wirtschaft

Bis 2023 fehlen 30.000 Arbeitnehmer

Am 30. April hält die Wirtschaft den „Tag der Arbeitgeber“ ab. Im Mittelpunkt steht der Mangel Arbeitskräften in allen Branchen. Bis 2030 werden in Kärnten laut Prognosen mehr als 30.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter fehlen. Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl setzt auf Anreize für Vollzeitarbeit und qualifizierte Zuwanderung.

Ob in der Pflege, der Küche, bei Elektroinstallationen oder in der IT, die Liste der Mangelberufe in Österreich wird immer länger. Gleichzeitig arbeiten 400.000 Menschen ohne Fürsorge- und Betreuungspflichten freiwillig kürzer, sagt Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl: „Um diese Personen geht es uns, um zu sagen, wie schaffen wir den Anreiz, dass sie Vollzeit arbeiten. Wie schaffen wir vor allem für Frauen die Kinderbetreuung so, dass es an den Alltag und die Realität angepasst ist. Wie schaffen wir es aber auch, dass Menschen, die in Pension sind und das wollen, länger arbeiten oder Teilzeit dazu arbeiten können und nicht steuerlich bestraft werden.“

Hoffnung auf Arbeitskräfteagentur

Mandl hält auch qualifizierte Zuwanderung für notwendig. Die Wirtschaftskammer setzt hier Erwartungen in die von der Landesregierung angekündigte Arbeitskräfteagentur, wie es sie in Oberösterreich und Vorarlberg schon gibt. Sie soll Kärnten gezielt Fachkräften weltweit schmackhaft machen. Beim Ansprechen qualifizierter Kräfte gebe es österreichweit Aufholbedarf, so Wirtschaftskammer-Direktor Meinrad Höfferer: „Die Philippinen sind ein Zielland, wo es natürlich vor allem um die Pflegekräfte geht. Weitere Fokusländer sind derzeit Albanien, Brasilien, Indonesien, der Kosovo und Nordmazedonien.“

Rückkehrer sollen angesprochen werden

Mandl ergänzte, auch in Europa, auch in Graz, auch in Wien wolle man den Standort für Rückkehrer sehr attraktiv machen. Etwa durch gezielte Unterstützung bei der Wohnungssuche und den Ausbau der Kinderbetreuung. Mandl hinterfragt auch das geforderte gehobene Deutschniveau für die Arbeitserlaubnis: „Wir haben mittlerweile viele Unternehmen in Kärnten, deren normale Unternehmenssprache Englisch ist. Warum soll der Deutsch lernen müssen, damit er da über die Grenze kommt?“ Letztlich gehe es darum, die Wirtschaftsleistung zu erhalten. Ansonsten würden Wohlstand und Sozialsystem gefährdet, warnt Mandl.