Auf der Aufnahme wirken die beiden Tiere, vermutlich ein Männchen und ein Weibchen, neugierig und wenig ängstlich. Die Verunsicherung bestehe, weil sich die Wölfe im Winter und im Frühjahr immer mehr in den Siedlungsbereich zurück ziehen, sagte der Bezirksjägermeister, solche Sichtungen seien mittlerweile ein alltägliches Bild. Drei Meldungen pro Woche seien zuletzt keine Seltenheit gewesen: „Wir gehen davon aus, dass sich die Wölfe in den nächsten Wochen wieder mehr nach oben begeben werden, sprich, in die Wildnis.“
Wolf privat
Insgesamt Rund 20 Wölfe im Bezirk Hermagor
Auf die Frage von ORF-Redakteur Christian Toplitsch, von wie vielen Wölfen im Bezirk Hermagor auszugehen sei, weil ja zuletzt von zwei Rudeln die Rede war, sagte Gressel: „Der aktuelle Stand ist, dass wir zwei Rudel in Hochstadel und im Lesachtal und in Summe 20 bestätigte Wölfe haben.“
Diese Summe müsse aber wahrscheinlich noch nach oben korrigiert werden, sagte der Bezirksjägermeister: „Die Häufung der Pärchen-Sichtungen lässt darauf schließen, dass wir heuer wieder Nachwuchs zu erwarten haben.“
Verunsicherung bei Eltern
Zu beginn der Wiederbesiedelung des Wolfes seien die Ängste eher aus der Landwirtschaft gekommen, sagte Bezirksjägermeister Gressel. Weil sich die Tiere nun auch im besiedelten Raum aufhalten, kommen Ängste von Eltern und besorgten Bürgern dazu: „Es handelt sich dann doch um Bushaltestellen, Schulen oder Spielplätze. Das wird in Zukunft nicht weniger werden.“
Wolfssituation in Kärnten
Nach der Kärntner Wolfsverordnung gab es im Bezirk Hermagor zuletzt drei Abschüsse von Wölfen, so Gressel: „Es hat laufend Vergrämungen gegeben. Das ist momentan das einzige Mittel von Seiten der Jägerschaft um den Prozess der Wolfsintegration, der europaweit angestrebt wird, unterstützen zu können.“ Um den Ängsten von Bauern und Bevölkerung entgegenzuwirken, müsse eine sachliche Diskussion über Lösungen geführt werden, so die Jägerschaft. Extrempositionen wie Totalschutz oder Ausrottung des Wolfes seien illusorisch.