Das Jungtier wurde von dem erfahrenen Präparator Eric Leitner, der unter anderem bereits einen überfahrenen Bären und eine Gämse mit drei Hörnern präpariert hatte, für die Nachwelt erhalten. Vor fast einem Jahr bekam er den Auftrag für die Präparierung. Dem Tier wieder Ausdruck zu verleihen, war selbst für den Routinier eine Herausforderung: „Es war eine Fleischmasse mit Haaren. Das muss man erst einmal waschen, dann wird es gegerbt, und zwei Tage war nur nähen angesagt. Überschlagsmäßig sind es fünf Meter Nähte.“

Unterscheidung erleichtern
Dann wird das Präparat so lange in Form gebracht und bemalt, bis sämtliche kahle Stellen verschwunden sind. Das präparierte Tier soll helfen, den Wolf von seinen Artverwandten wie dem Fuchs oder dem Goldschakal besser unterscheiden zu können, so Leitner: „Es ist ein Kunstgebiss drin, da geht es darum, dass die Jäger oder Bauern sehen, wie groß die Zähne sind. Wenn man das nicht in Natura sieht, hat man keine Ahnung davon.“
Auch für die Rissgutachter soll das Präparat genutzt werden, sagte Roman Kirnbauer, Wildbiologe und Wolfsbeauftragter des Landes. Man bekomme ein Gefühl für die Proportionen, die Körpergröße, die Fußabdrücke. Man könne auf jeden Fall mehr für die Praxis gewinnen, als wenn man nur Bilder sehe.
Wolfspräparat präsentiert
Zwei neue Wölfe nachgewiesen
Auch Abdrücke vom Kiefer wurden genommen, um die Risse besser bestimmen zu können. Nutztierrisse gibt es derzeit kaum, dennoch macht sich der Wolf weiter bemerkbar in Kärnten, so Kirnbauer: „Wir haben schon einige Stücke Rotwild genetisch beprobt, aber auch einige Muffel im Bezirk St. Veit und Villach-Land. Mit Stand Ende Februar konnten wir schon sieben verschiedene Individuen nachweisen. Fünf davon aus dem Vorjahr, die bekannt sind, und zwei neue Wölfe.“