Wolfsaugen
ORF
ORF
Tiere

Wolf zu Schulungszwecken präpariert

Im Mai 2022 ist ein Wolf auf der Tauernautobahn (A10) bei Villach von einem Auto angefahren und getötet worden, als das Tier die Straße überqueren wollte. Das Land entschied, den Tierkörper für Schulungszwecke zu präparieren. Ab Donnerstag wird der Wolf bei der Kärntner Jägerschaft ausgestellt.

Das Jungtier wurde von dem erfahrenen Präparator Eric Leitner, der unter anderem bereits einen überfahrenen Bären und eine Gämse mit drei Hörnern präpariert hatte, für die Nachwelt erhalten. Vor fast einem Jahr bekam er den Auftrag für die Präparierung. Dem Tier wieder Ausdruck zu verleihen, war selbst für den Routinier eine Herausforderung: „Es war eine Fleischmasse mit Haaren. Das muss man erst einmal waschen, dann wird es gegerbt, und zwei Tage war nur nähen angesagt. Überschlagsmäßig sind es fünf Meter Nähte.“

Kopf des präparierten Wolfs
ORF
Kopf des Jungwolfs

Unterscheidung erleichtern

Dann wird das Präparat so lange in Form gebracht und bemalt, bis sämtliche kahle Stellen verschwunden sind. Das präparierte Tier soll helfen, den Wolf von seinen Artverwandten wie dem Fuchs oder dem Goldschakal besser unterscheiden zu können, so Leitner: „Es ist ein Kunstgebiss drin, da geht es darum, dass die Jäger oder Bauern sehen, wie groß die Zähne sind. Wenn man das nicht in Natura sieht, hat man keine Ahnung davon.“

Fotostrecke mit 5 Bildern

Präparierter Wolf
ORF
Kopf des präparierten Wolfs
Gebiss des Wolfs
ORF
Maul mit Gebiss
Präparator Eric Leitner
ORF
Präparator Eric Leitner
Roman Kirnbauer
ORF
Biologe Roman Kirnbauer
Kopf des präparierten Wolfs
ORF
Kopf des präparierten Jungwolfs

Auch für die Rissgutachter soll das Präparat genutzt werden, sagte Roman Kirnbauer, Wildbiologe und Wolfsbeauftragter des Landes. Man bekomme ein Gefühl für die Proportionen, die Körpergröße, die Fußabdrücke. Man könne auf jeden Fall mehr für die Praxis gewinnen, als wenn man nur Bilder sehe.

Wolfspräparat präsentiert

Zwei neue Wölfe nachgewiesen

Auch Abdrücke vom Kiefer wurden genommen, um die Risse besser bestimmen zu können. Nutztierrisse gibt es derzeit kaum, dennoch macht sich der Wolf weiter bemerkbar in Kärnten, so Kirnbauer: „Wir haben schon einige Stücke Rotwild genetisch beprobt, aber auch einige Muffel im Bezirk St. Veit und Villach-Land. Mit Stand Ende Februar konnten wir schon sieben verschiedene Individuen nachweisen. Fünf davon aus dem Vorjahr, die bekannt sind, und zwei neue Wölfe.“