Vier Tage arbeiten, Freitag, Samstag und Sonntag frei, das ist Realität in der Glaserei Starzacher in Klagenfurt. Aber nach wie vor beträgt die Wochenarbeitszeit 39 Stunden, die Mitarbeiter sind dennoch mit dem neuen Modell zufrieden. Es ist ein Trend, der immer mehr an Fahrt aufnimmt.
Mit der Zeit in Richtung Lohnsteigerung
„Es ist ein Riesenvorteil, dann kann man das Wochenende besser gestalten – die Familie freut sich, wen man zuhause ist – unter der Woche ist es halt ein bisschen länger, aber es geht schön in einem durch“, so Mitarbeiter Walter Krasnitzer.
Die Mitarbeiter überzeugten den Firmenchef vom neuen Modell. Aus einem Probelauf wurde mittlerweile ein Fixum. Einen vollen Lohnausgleich könnte sich Christian Starzacher aktuell aber nicht leisten. „Gerade jetzt in dem Moment, wo wir zehn Prozent Lohnsteigerung haben innerhalb von einem Jahr und dann noch einmal zehn Prozent, das wäre einfach zu viel, das können w im Moment nicht tragen, aber es wird die Zeit zeigen, dass wir in die Richtung gehen“, so der Firmenchef.
„Verkürzte Arbeitszeit als Chance für Jobeinstieg“
Die Standesvertretung in der Wirtschaftskammer bestätigt, bei jeder zweiten Bewerbung werde das Thema vier-Tage Woche angesprochen, es gibt aber Hindernisse. „Die Menschen wollen einfach weniger arbeiten – aber das wird es natürlich nicht immer spielen. Die Freizeit kostet auch Geld“, sagte Klaus Peter Kronlechner von der Sparte Handel und Gewerbe.
Auch Peter Wedenig vom Arbeitsmarktservice in Kärnten bemerkt den Trend hin zu mehr Freiheit und weniger Arbeit, Branchen mit viel Service werden sich aber schwertun, drei Tage zuzusperren, sagt er. Andere Branchen wiederum könnten mit neuen Arbeitszeitmodellen Menschen ansprechen, die bisher aus verschiedenen Gründen nicht in Beschäftigung waren.