Specht-Attrappe
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Tiere

Spechtattrappen schützen Hauswände

Bei den Spechten beginnt jetzt die Balzzeit. Doch allzu oft klopft der Specht dort, wo er nicht soll: an Hauswänden. Dagegen sollen Spechtattrappen helfen mit dem Ziel, echte Spechte abzuschrecken.

Besonders in der Balzzeit sind die liebestollen Spechte unterwegs, um ein geeignetes Revier zu finden. Das wird dann lauthals kundgetan. Besonders gut klingt das Klopfen an Hauswänden. Um diese zu schützen, werden zunehmend Spechtattrappen eingesetzt. Dass es eine Attrappe ist, erkennt der Specht nicht und sucht weiter.

Je ungewohnter der Klang, desto attraktiver der Vogel. Da werden auch Satellitenschüsseln oder Antennen nicht verschont. „Je lauter das Trommeln in das Umfeld gelangt, desto interessanter ist der Standort, an dem der Specht trommelt“, so Andreas Kleewein von BirdLife Kärnten.

Specht Attrappe
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An vielen Häusern finden sich Spechtattrappen, die echte Spechte abschrecken sollen

Lebensraum wird kleiner

Wer genau schaut, sieht an vielen Häusern Spechtattrappen, die abschrecken sollen. Denn es fehlt an ausreichendem Altbaumbestand, vor allem in der Stadt. Deshalb werden Alternativen gesucht. „Wir haben einen Mangel an Totholz. Vor allem das stehende Totholz ist sehr wichtig als Lebensraumrequisite. Nicht nur für Spechte, sondern auch für Insekten, die wiederum Nahrung für den Specht sind“, so Kleewein. Für die Spechte bieten Hausmauern auch eine Zeitersparnis. Dauert es zwei bis drei Wochen, bis die Höhle in einem Baum fertig ist, so sind es in einer Hausmauer lediglich zwei bis drei Tage. Ein Fertighaus für Spechte quasi.

Specht
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Borkenkäfer auf Speiseplan

Der Specht ist ein geschützter Nützling, denn zunehmend steht der Borkenkäfer auf seinem Speiseplan. Das könnte dem Spechtbestand helfen. „Wegen der Zunahme der Borkenkäferfälle ist es auch für den Specht so, dass die Populationen sich erhöhen können, weil mehr Nahrung zur Verfügung steht“, so Kleewein.

Dass der Specht bei durchschnittlich 20 Schlägen pro Sekunden kein Kopfweh bekommt, liegt daran, dass Schnabel und Schädelknochen durch Sehnen und Bänder quasi federnd miteinander verbunden sind. Er hat also Stoßdämpfer und kann deshalb Hämmern, was das Zeug hält.