Felssturz in Christkindl bei Steyr
Team Fotokerschi/Kerschbaummayr
Team Fotokerschi/Kerschbaummayr
Chronik

Felssturz: Totenbergung noch zu gefährlich

Jene beiden Kärntner, die am Mittwoch in Steyr in Oberösterreich bei einem Felssturz getötet wurden, können noch nicht geborgen werden. Laut Geologen ist das Betreten der Unglücksstelle weiterhin zu gefährlich. Die Bergung soll erst im Laufe der nächsten Woche mithilfe des Bundesheeres erfolgen.

Das Betretungsverbot der Unglücksstelle am Fuße des Hanges wurde am Donnerstag sogar erweitert. Lose Komponenten könnten jederzeit nachstürzen, hieß es. Die Gefahrensituation wird weiterhin als „sehr hoch“ beurteilt. Die Entscheidung, wann die toten Kärntner geborgen werden können, musste deshalb verschoben werden. Der betroffene Bereich sei weiterhin sehr gefährlich, die Bergung könne erst im Laufe der nächsten Woche unter Beiziehung des Bundesheeres geschehen.

Staatsanwaltschaft leitet Verfahren gegen Unbekannt ein

Die Staatsanwaltschaft Steyr wird ein Verfahren gegen Unbekannt einleiten. Es soll dabei geklärt, werden, ob man an der Stelle überhaupt hätte arbeiten dürfen. Die beiden toten Männer – 31 und 64 Jahre alt aus dem Bezirk Villach Land – wurden am Mittwoch von einem riesigen Felsbrocken verschüttet, der sich plötzlich im steilen Hang gelöst hatte. Sie hatten laut den Einsatzkräften keine Überlebenschance.

Vier Häuser nach wie vor evakuiert

Bei der Stadt hieß es, das der betroffene Bereich im Stadtteil Unterhimmel noch länger „großräumig gesperrt“ bleiben müsse. Vier Häuser und zehn Personen sind von der Evakuierung betroffen, die Bewohner sind bei Verwandten oder Bekannten untergekommen. Auch die verschüttete Straße werde noch längere Zeit für den Verkehr nicht freigeben werden können.

Bei Arbeiten an einer Steilwand hatte sich Mittwochvormittag ein rund 3.000 Kubikmeter großer Felsblock gelöst und war in die Tiefe gedonnert. Für die 31 und 64 Jahre alten Baggerführer kam jede Hilfe zu spät, sie wurden verschüttet. Eine Bergung war bisher für die Retter zu riskant. Geologe Günter Moser will am Donnerstag eine Gefahreneinschätzung vornehmen.

Firma aus Kärnten „extrem erfahren“

Das Unglück sei besonders tragisch, da es bereits bei Sicherungsarbeiten geschah. Bereits sei längerem hatte die Wildbach-und Lawinenverbauung des Landes Oberösterreich die Konglomeratsteilwand unter Beobachtung. Oberhalb der Unglücksstelle hatte sich der Felsblock ausgelöst, der entfernt werden sollte.

Eine Firma aus Kärnten, die laut Geologe Günter Moser „extrem erfahren mit derartigen Spezialaufgaben“ sei, erhielt den Auftrag. Vermutlich habe die Witterung der letzten Tage – extrem kalte Nächte und leichte Plusgrade am Tag – zu „Frosthebungen“ geführt. Hinzu komme, dass der Fels „entlang einer alten Bruchstelle“ lag. Der Geologe sprach von „einer Summenwirkung“, die den Felssturz bewirkt habe.