Lokalaugenschein im Stiegenhaus bei Sanierungsarbeiten
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Chronik

Brand: Noch elf Wohnungen unbewohnbar

Der Brand im Mehrparteienhaus in der Khevenhüllerstraße in Klagenfurt, bei dem ein Mieter starb, ist fast drei Monate her. Dort laufen noch immer die Sanierungsarbeiten, elf Wohnungen sind nicht bezugsfertig, Mitte Februar soll es aber endlich soweit sein.

Am 9. November 2022 hatten die Klagenfurter Feuerwehren alle Hände voll zu tun. Mieter aus 64 Wohnungen mussten in Sicherheit gebracht und der Brand in dem Mehrparteienhaus unter Kontrolle gebracht werden.

Rauchschwaden bei Brand vor blauem Himmel, rote Balkone
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Mieter gerieten wegen Feuers in Panik

Einige Mieter – besonders aus Ursprungsländern mit einem weniger gut ausgebauten Feuerwehrsystem – gerieten damals in Panik, erinnert sich der stellvertretende Leiter der Berufsfeuerwehr Klagenfurt Wolfgang Germ: „Die Leute glauben, es kommt keine Hilfe – wir in Österreich haben aber ein super Netz und Rettungssystem, sind damit rasch zur Stelle – das glauben aber die Menschen nicht und geraten schnell in Panik.“

Der Mieter der Brandwohnung konnte dennoch nur noch tot geborgen werden. Ein technischer Defekt oder eine Zigarette wurden von der Polizei als mögliche Brandursache genannt.

Feuer scheint durch Spalt aus Brandwohnung
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Die Wohnung des Brandopfers

Brandspuren und Rauchgeruch merklich wahrnehmbar

Die Spuren an der Fassade des Mehrparteienhauses sind auch heute noch deutlich sichtbar. Im Zweiten Stockwerk hat sich der Brandgeruch festgesetzt. Die Decke der Brandwohnung muss noch immer gestützt werden. Jutta Albert wohnt einen Stock darüber, sie suchte am betreffenden Tag gemeinsam mit ihrer Hündin Cindy auf dem Balkon Schutz.

Lokalaugenschein Brandwohnung mit Deckenstützen
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Von dort wurden beide über die Drehleiter gerettet. Eine Flucht durch das verrauchte Stiegenhaus wäre damals unmöglich gewesen.

Mieterin: „Sie werden uns schon retten“

Albert: „Es war schon schlimm das alles zu sehen, wie die Fenster klirrten, die Linsengasse war voll mit Polizei und Rettung – es war beklemmend, aber ich habe mir aber immer gedacht, hier am Balkon werden wir gesehen und sie werden uns schon retten.“

Rettung Frau Albert vom Balkon mit Drehleiter
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Jutta Albert und Hund Cindy bei ihrer Rettung

Sanierung soll bald abgeschlossen sein

Stadt und Land stellten jenen Mietern, deren Wohnungen durch den Brand unbewohnbar geworden waren, Unterkünfte zur Verfügung. Noch immer sind elf Wohnungen im zweiten Stock nicht bezugsfertig. Die Sanierung sollte aber bald abgeschlossen sein, sagt Hauseigentümerin Claudia Campl: „Ich hoffe, dass sie Mitte Februar wieder im letzten Stockwerk einziehen können.“

Brandschutzbestimmungen sind „Altbau“-konform

Das Gebäude ist ein Altbau – hier gelten noch andere Brandschutzbestimmungen als in Neubauten, wo es überall Feuerlöscher, eine Steigleitung für das Löschwasser oder eine automatische Brandmeldeanlage geben muss, sagt Wolfgang Germ von der Berufsfeuerwehr Klagenfurt: „Die Brandmeldeanlage ist ein Vollschutz, mit Rauchmelder ausgestattet, direkt aufgeschaltet zur Berufsfeuerwehr und mit Druckknopfmelder – deswegen ist so eine Anlage, wenn es neues Gebäude gebaut wird, von Vorteil.“

Lokalaugenschein Sattlegger mit Germ, gehen durchs Stiegenhaus
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Wolfgang Germ von der Berufsfeuerwehr und Horst Sattlegger beim Lokalaugenschein, neben den Brandspuren war auch der Rauchgeruch noch deutlich wahrnehmbar.

Die Feuerpolizei überprüfte die Einhaltung der Vorschriften für einen Altbau, bevor die ersten Mieter in der Khevenhüllerstraße wieder eingezogen, sagt Eigentümerin Claudia Campl: „Das wurde alles ordnungsgemäß abgenommen.“

Das Schönste: „Einfach wieder heimkommen“

Jene, die schon wieder einziehen konnten, sind jedenfalls froh, wieder zu Hause zu sein. „Ja das war das Schönste, einfach wieder heimkommen“, sagt auch Jutta Albert.