Saugwagen pumpt Wasser ab
ORF/Lisa Natmessnig
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Chronik

Aufräumen nach Zugszusammenstoß

Die Aufräumungsarbeiten nach dem Zusammenstoß zweier Güterzüge am Freitag in Fürnitz sind am Samstag fortgesetzt worden. Das größte Problem sind die 80.000 Liter ausgelaufenes Kerosin aus der Ladung eines der Züge. Der Treibstoff geriet ins Grundwasser und muss abgepumpt werden.

Die beiden Güterzüge warten Freitagfrüh seitlich zusammengestoßen, genau an der Stelle, an denen fünf Waggons mit Kerosinladung angehängt waren. Die Ursache des Unfalls ist noch nicht ganz klar, vermutet wird, dass einer der Züge ein Haltesignal missachtet hatte. ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschl sagte, es habe keinen Fehler bei den Weichen oder der Fahrdienstleitung gegeben, alles weitere werde noch ermittelt. Die Unfallstelle wurde von der Staatsanwaltschaft zur Räumung frei gegeben.

Zwei Triebfahrzeuge entgleisten am Freitag in den frühen Morgenstunden, durchbrachen eine Lärmschutzwand und blieben auf einem angrenzenden Parkplatz eines Wohnhauses stehen. Einer der Triebwagenführer wurde verletzt – mehr dazu in Zug entgleist: Triebfahrzeugführer verletzt.

Schacht zum Grundwasser gegraben

Zernatto-Peschl erklärte, welche Arbeiten nun durchgeführt werden: „Gestern noch wurde ein Zugang zum Grundwasser gelegt, das Kerosin wird abgesaugt. Auch das in den vier Waggons verbliebene Kerosin wird abgepumpt und entsorgt.“ Auch an der Oberleitung werde gearbeitet, die noch intakten Wagen seien schon abgeschleppt worden.

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Wasser wird aus Schacht abepumpt
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Saugwagen pumpt Wasser ab
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Bahnhof nach dem Unfall
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Gelände neben Bahnhof Fürnitz
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Baggerarbeiten nach dem Zugsunfall
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Arbeiten am Bahnhof nach dem Unfall
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Es sei nötig gewesen, einen Schacht zu graben, weil das Kerosin auf dem Grundwasser schwimme, so Zernatto-Peschl. Vom Schacht aus werde es abgesaugt. Wieviel Kerosin wirklich ausgetreten war, könne man noch nicht genau sagen, man rechnet mit bis zu 80.000 Litern. Die Infrastruktur sei schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, Weichen und Lärmschutzwände seien zerstört worden. Auch bei Masten und Oberleitungen seien Arbeiten nötig. Die ÖBB rechnen mit mehreren Wochen dauernden Arbeiten, so Zernatto-Peschl, wobei natürlich das Grundwasser Priorität habe.

Rosanna Zernatto Peschl
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Rosanna Zernatto-Peschl

„Trinkwasser nicht betroffen“

Auf der Baustelle ist der Treibstoff zu riechen, dennoch sei das Trinkwasser nicht gefährdet, sagen Experten laut der ÖBB-Pressesprecherin. Es werde aus einem abgeschlossenen System gespeist. Weder Menschen noch Tiere seien gefährdet. Die Lokführer seien bereits befragt worden, es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut. An die 50 ÖBB-Mitarbeiter und Fremdfirmen werden noch das ganze Wochenende über im Dauereinsatz stehen.